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Proteste gegen weitere Liberalisierung der Abtreibung in Argentinien

Verschiedene Jugend- und Familienorganisationen kritisieren das neue „Abtreibungsprotokoll“ des argentinischen Gesundheitsministeriums scharf.
Senatoren nehmen im Parlament von Buenos Aires an einer Sitzung teil.
Foto: Natacha Pisarenko (AP) | Die Organisation „Familien der Welt, gemeinsam für den Frieden“ findet „die Eskalation der Abtreibung in einem traditionell katholischen Land befremdlich“.

Das Stadtparlament von Buenos Aires hat sich mit 50 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen dem Abtreibungsprotokoll des argentinischen Gesundheitsministeriums angeschlossen. Gemäß dem „Protokoll“ dürfen sogar 13-Jährige ohne das Wissen oder gegen den Willen der Eltern abtreiben. Ferner gelten für eine Abtreibung keine Fristen. Außerdem ist nur eine „individuelle“ Verweigerung aus Gewissensgründen möglich. Abtreibungen müssen nun sowohl staatliche wie private Gesundheitseinrichtungen vornehmen.

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Unmoralisch, unrechtmäßig und verfassungswidrig

„Das verabschiedete Gesetz ist unmoralisch, unrechtmäßig und verfassungswidrig, aber es würde den Tausenden von Abtreibungen, die jährlich in der Stadt durchgeführt werden, einen Anschein von Legalität verleihen“, so das „Familiennetzwerk der Autonomen Stadt Buenos Aires“ in einer ersten Reaktion.

Die Organisation „Familien der Welt, gemeinsam für den Frieden“ findet „die Eskalation der Abtreibung in einem traditionell katholischen Land befremdlich“. Die Verabschiedung des Abtreibungsprotokolls sei „ein harter Schlag gegen die Tradition, vor allem aber gegen die Gesetze und die Verfassung selbst“.

Verletzung grundlegender Menschenrechte nicht zulassen

Die Jugendinitiative „Junge Front“ schreibt: „Wir können die Verletzung grundlegender Menschenrechte nicht zulassen. Denn es gibt verschiedene Maßnahmen, die diese Probleme lösen können, ohne die Würde der Person zu missachten. Millionen von Argentiniern verteidigen das Leben der Mutter und des Kindes. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass in Argentinien keine Frau und kein ungeborenes Kind durch legale oder illegale Abtreibung stirbt.“

Die Frauen-Plattform „Estilo de Mujer“ („Frauenstil“) geht insbesondere auf die Abtreibung nach einer Vergewaltigung ein: „Dass nach einer Vergewaltigung keine Anzeige erstattet werden soll, ist eine besonders sexistische und perverse Entscheidung. Sie schadet der Frau, tötet ein Baby und belohnt den Vergewaltiger, weil sie ihm die Möglichkeit einräumt, das Verbrechen zu wiederholen.“

DT/jg

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