Die beiden Dresdner Bundestagsabgeordneten Kassem Taher Saleh (Grüne) und Lars Rohwer (CDU) haben die Freilassung des Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte gefordert, der am Freitag 1.000 Tage in Kuba inhaftiert ist. Tobias Bilz, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, und Heinrich Timmerevers, katholischer Bischof des Bistums Dresden-Meißen, hatten gemeinsam das kubanische Regime gebeten, geistlichen Besuch für Luis Frómeta Compte im Gefängnis zu ermöglichen, jedoch erfolglos.
Rohwer schrieb in einem Post auf Instagram, es sei dringend notwendig, einen Blick auf Kuba zu werfen. Wörtlich heißt es: „Die Lage, die sich weiter zuspitzt auf Kuba, macht sehr deutlich, dass wir hier nicht weiter ignorant wegschauen können und dass wir auch mit der deutschen Außenpolitik reagieren müssen. Denn auch wenn wir es schaffen sollten, dass Luis befreit wird, ist das noch lange keine Lösung für den Rest der kubanischen Bevölkerung. So wäre etwa eine konkrete Reisewarnung notwendig, um klar zu machen, dass Kuba ein Unrechtsstaat ist.“
„Erregung öffentlichen Ärgernisses“
Luis Frómeta Compte wurde am 10. November 1962 auf Kuba geboren. Seit 1985 lebt er in Deutschland, wo er eine Frau und zwei Töchter hat. Er besitzt sowohl die deutsche als auch die kubanische Staatsbürgerschaft. Der gelernte Forstarbeiter wurde am 11. Juli 2021 in Havanna festgenommen, weil er zu privaten Zwecken einen Protest mit seiner Handykamera gefilmt hatte. Die Polizei brachte ihn zunächst ins Gefängnis „100 y aldabó“. Später wurde er in das berüchtigte Gefängnis „Combinado del Este“ verlegt. Wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ wurde Frómeta Compte am 23. Dezember 2021 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde später auf 15 Jahre reduziert. DT/chp