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Philippinen: Missio wirft Präsident Duterte "Krieg gegen die Armen" vor

Erneut kritisiert das katholisce Hilfswerk Missio München den philippinischen Präsident scharf. Eine philippinische Ordensschwester spricht von sinnlosem Töten "ohne Recht und Gesetz".
Demonstrationen gegen Präsident auf den Philippinen
Foto: Bullit Marquez (AP) | Philippinen, Manila: Demonstranten, unter ihnen Studenten, verbrennen eine Figur, die Präsident Duterte darstellen soll, und fordern ein Ende der "wachsenden Diktatur Dutertes".

Das katholische Missionswerk missio München hat den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte erneut scharf kritisiert. Die Armen hätten 2016 ihre Hoffnungen auf Duterte gesetzt, sagte missio-Präsident Wolfgang Huber am Freitag in München. „Nun führt er einen erbarmungslosen Krieg gegen sie.“ Die Vorsitzende der katholischen Menschenrechtsorganisation „Task Force Detainees of the Philippines“ (TFDP) und Projektpartnerin von missio München, Schwester Crescencia Lucero, wird mit den Worten zitiert: „Was gerade auf den Philippinen vor den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht, ist sinnloses Töten ohne Recht und Gesetz.“ Nach Angaben der Ordensfrau fälschen philippinische Polizisten Beweise, um Hinrichtungen von Unschuldigen und Kleinkriminellen zu rechtfertigen. Sie legten den Toten eine Pistole in die Hand oder steckten ihnen Päckchen mit Drogen in die Hosentasche. Es sei „widerwärtig“, wie so die Menschenrechte mit Füßen getreten würden.

Inzwischen seien Dutertes „Drogenkrieg“ fast 20 000 Menschen zum Opfer gefallen, darunter Frauen und Kinder, so missio unter Berufung auf Menschenrechtsorganisationen. Wer nicht niedergeschossen werde, ende oft in Gefängnissen, die inzwischen heillos überfüllt seien. Seit Dutertes Amtsantritt 2016 sei die Zahl der Häftlinge von 70 000 auf 188 000 gestiegen.

DT/KNA

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