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Notre-Dame: Pariser Erzdiözese ruft weiter zum Spenden auf

Bisher sei nur ein geringer Teil der versprochenen Spendengelder zum Wiederaufbau geflossen, heißt es in einer Mitteilung der Pariser Erzdiözese. Gleichzeitig kündigt Erzbischof Aupetit an, bald einen Gottesdienst in der Kathedrale feiern zu wollen.
Erklärung der Pariser Erzdiözese zum Wiederaufbau Notre-Dames
Foto: Thibault Camus (AP) | Wie aus der Erklärung der Pariser Erzdiözese hervorgeht, hat die Fondation Notre-Dame bisher 9,5 Millionen Euro an Spenden von insgesamt 43 000 Privatpersonen erhalten.

Gut einen Monat nach dem verheerenden Brand der berühmten Kathedrale Notre-Dame hat der Pariser Erzbischof Michael Aupetit darauf hingewiesen, dass bisher nur ein geringer Teil der versprochenen Spendengelder zum Wiederaufbau geflossen sei. Gleichzeitig ruft er dazu auf, weiterhin für die Rekonstruktion des Gotteshauses zu spenden.

"Das Herz der Kathedrale wieder zum Schlagen bringen"

„Jeder gespendete Euro wird ein Euro sein, der dazu dient, das Herz der Kathedrale wieder zum Schlagen zu bringen“, so der Erzbischof in einer Erklärung. Auch die kleinste Spende werde dazu beitragen, „ein ehrgeiziges, aber notwendiges Programm zu finanzieren, das den Erwartungen entspricht, die vor dem 15. April bereits erfüllt waren“. Damit ging Aupetit auf die zahlreichen Fragen ein, die von Seiten der Öffentlichkeit weiterhin gestellt werden.

Wie aus der Erklärung der Pariser Erzdiözese hervorgeht, hat die Fondation Notre-Dame bisher 9,5 Millionen Euro an Spenden von insgesamt 43 000 Privatpersonen aus Frankreich und dem Ausland erhalten. Großspender stellten bereits vier Millionen zur Verfügung. Zusammen mit den Geldern, die bei den drei anderen, vom Staat betrauten Organisationen, eingegangen sind, beläuft sich der Betrag der Tageszeitung „La Croix“ zufolge auf etwa 38 Millionen Euro.

Versprochene Spendengelder betragen rund 884 Millionen Euro

Dies ist nur ein kleiner Teil der bislang zugesagten Spendengelder, die jüngsten Erhebungen zufolge rund 884 Millionen betragen. Die Erzdiözese Paris weist in ihrer Erklärung darauf hin, dass man immer noch nicht genau wisse, welche Summe letztendlich tatsächlich erforderlich sei, damit Gläubige und Touristen die Kathedrale wieder betreten könnten - „unter sicheren Bedingungen und vollumfänglich zufrieden“. Die Expertengutachten diesbezüglich seien noch lange nicht fertiggestellt.

Gleichzeitig betont die Erzdiözese, dass die Spendengelder nicht nur zum Wiederaufbau der Kathedrale an sich benötigt würden. Finanzielle Mittel seien etwa auch notwendig, um die Musikschule „École Supérieure de Musique sacrée“ zu unterstützen oder technisches Gerät zur Übertragung von Fernsehbildern aus der Kathedrale zu ersetzen, das beim Brand zerstört worden sei.

Aupetit will heilige Messe in der Kathedrale feiern

Darüber hinaus kündigte der Pariser Erzbischof Aupetit an, sobald dies möglich sein wird, eine heilige Messe in der Kathedrale halten zu wollen. Aus Sicherheitsgründen könnte jedoch nur eine kleine Zahl von Gläubigen daran teilnehmen. Der Gottesdienst soll aber im Fernsehen übertragen werden.

https://www.die-tagespost.de/feuilleton/forum/Die-schwarze-Madonna-von-Altoetting;art345,182048

DT/mlu

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Maximilian Lutz Gottesdienste Kirchliche Bauwerke Wiederaufbau

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