Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Rüstungspolitik

Kurswechsel in der Rüstungspolitik?

Die Ampelparteien wollen den Einsatz bewaffneter Drohnen erlauben. Bisher standen SPD und insbesondere die Grünen dem jedoch kritisch gegenüber.
Bewaffnete Drohne
Foto: US Air Force (epa;) | Die Ampelparteien wollen nun Drohnen zum Schutz von Soldaten einführen. Im Bild: Drohne vom Typ MQ-1 Predator.

Es war ein langer Kampf: Rund zehn Jahre dauerte die Debatte in der Politik an, ob die Bundeswehr bei Auslandseinsätzen bewaffnete Drohnen verwenden darf oder nicht. Die Ampelparteien möchten bewaffnete Drohnen zum Schutz von Soldaten nun einführen. So heißt es im Koalitionspapier: „Bewaffnete Drohnen können zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz beitragen. Unter verbindlichen und transparenten Auflagen und unter Berücksichtigung von ethischen und sicherheitspolitischen Aspekten werden wir daher die Bewaffnung von Drohnen der Bundeswehr in dieser Legislaturperiode ermöglichen.“ Jedoch schieben die Parteien die Erklärung hinterher, dass sie extralegale Tötungen, also gezielte Tötungen, wie sie zum Beispiel die USA durch Drohnen durchführen, ablehnen.

Lesen Sie auch:

SPD war gespalten

Die SPD hatte noch vergangene Legislaturperiode den Einsatz bewaffneter Drohnen verhindert. Die Begründung: Die „ausführliche und breite Debatte“ über das umstrittene Rüstungsprojekt habe es bis zu dem Zeitpunkt nicht gegeben, so SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Doch die Partei war bezüglich des Themas gespalten, denn zugleich sprachen sich Fachpolitiker der Bundestagsfraktion für eine Bewaffnung von Drohnen aus.

Die Grünen hatten sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu bewaffneten Drohnen geäußert. So zeigte Co-Partei-Chef Robert Habeck im vergangenen Jahr Verständnis für die Position der SPD: „Wir sehen die Bewaffnung der Heron TP Drohnen sehr kritisch.“ Denn mit den bewaffneten Drohnen, die bisher im Einsatz seien, seien häufig völkerrechtswidrige Hinrichtungen aus der Luft vorgenommen worden.  DT/ vwe

Wie es dazu kommt, dass die Ampelparteien bewaffnete Drohnen nun doch zulassen und ob Drohnen eigenständig einen Luftangriff durchführen können, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.  

Themen & Autoren
Vorabmeldung Bundeswehr Robert Habeck Rolf Mützenich Rüstungspolitik SPD

Weitere Artikel

Das Fortbestehen der SPD steht auf Messers Schneide. Von ihren dänischen Genossen könnte sie lernen. Eine Analyse.
14.06.2025, 15 Uhr
Harald Bergsdorf
Die Thesen von Stegner und Co. sind nicht neu. Was das Ganze brenzlig macht: Sie repräsentieren eine Stimmung, die sich immer lauter artikuliert.
12.06.2025, 11 Uhr
Sebastian Sasse

Kirche

Bartolo Longo verwandelte das einst trostlose Pompeji in ein Zentrum des marianischen Glaubens und der Nächstenliebe. Er ist einer derer, die Papst Leo XIV. am 19. Oktober heiligspricht.
10.10.2025, 07 Uhr
Johannes Moussong
Unter dem neuen Papst könnte sich die Haltung des Vatikans zur Religionspolitik Chinas ändern.
10.10.2025, 11 Uhr
Giulio Nova
Die Staatsanwaltschaft Málaga fordert drei Jahre Haft gegen den spanischen Priester Custodio Ballester wegen seiner Kritik am radikalen Islamismus.
10.10.2025, 13 Uhr
José García
In seinem ersten Apostolischen Schreiben unterstreicht Papst Leo die Radikalität des Evangeliums, mit der man völlig anders auf die Wirklichkeit blickt als der Geist dieser Welt.
09.10.2025, 15 Uhr
Guido Horst