Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Erfurt/Würzburg

Höhere Energiepreise für die Ukraine? Mehrheit nicht dazu bereit

51 Prozent der Deutschen würden höhere Energiepreise nicht akzeptieren, wenn es der Ukraine im Krieg hilft, wie eine aktuelle Tagespost-Umfrage ergibt.
Mann trägt ein Schild auf dem Rücken auf dem steht «Lieber frieren und frei sein als von Putin verachtet!»
Foto: Gerald Matzka (dpa) | Ein Mann trägt ein Schild auf dem Rücken auf dem steht «Lieber frieren und frei sein als von Putin verachtet!», bei der Solidaritätsveranstaltung des Internationalen Literaturfestivals «Für Eure und für unsere ...

Gut die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) ist nicht bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen, wenn es der Ukraine im Russland-Ukraine-Krieg hilft. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Gut ein Viertel der Befragten (27 Prozent) ist hingegen dazu bereit. 17 Prozent wissen es nicht und sechs Prozent machen hier keine Angabe.

Auch Katholiken wollen höhere Energiepreise nicht akzeptieren

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Ich bin bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen, wenn es der Ukraine im Russland-Ukraine-Krieg hilft.“ Weibliche Befragte sind etwas häufiger nicht bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen, wenn es der Ukraine im Krieg hilft, als männliche (53 zu 48 Prozent). Mit insgesamt 60 Prozent sind Befragte aus dem Osten Deutschlands deutlich häufiger als diejenigen aus dem Westen (49 Prozent) nicht bereit, für die Ukraine höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen.

Lesen Sie auch:

Auch Katholiken sind nicht häufiger als der Durchschnitt bereit, höhere Energiepreise für einen Kriegserfolg der Ukraine in Kauf zu nehmen. 50 Prozent würden dies nicht akzeptieren, das Gegenteil ist nur bei 26 Prozent der Fall. Bei protestantischen Befragten ist das Bild kaum anders: 47 Prozent sind nicht bereit, höhere Energiepreise für die Ukraine in Kauf zu nehmen. Immerhin behaupten 32 Prozent, dass sie dies akzeptieren würden. Auch 46 Prozent der freikirchlichen Befragten wollen für einen Kriegserfolg der Ukraine keine höheren Energiepreise akzeptieren, nur bei 22 Prozent ist das Gegenteil der Fall.

Die Erhebung, für die 2.043 erwachsene Personen vom 22. bis 25. Juli befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Nur Wähler der Grünen würden mit einer absoluten Mehrheit höhere Energiepreise in Kauf nehmen, wenn dies der Ukraine im Krieg hilft (60 Prozent). Wähler der SPD sind gespalten: 40 Prozent würden höhere Energiepreise akzeptieren, ebenfalls 40 Prozent wollen dies nicht. Die Anhänger aller anderen Parteien sind mehrheitlich nicht dazu bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen. Von den Unionswählern sind 50 Prozent nicht dazu bereit, von den FDP-Wählern 52 Prozent und von den Wählern der Linken 61 Prozent. Am deutlichsten fällt das Ergebnis unter den Anhängern der AfD aus. 84 Prozent von ihnen erklären sich nicht dazu bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen, wenn es der Ukraine im Krieg gegen Russland hilft.  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Alternative für Deutschland Energiepreise SPD

Weitere Artikel

Fleischeslust ade: „Beef!“, das etwas andere Hochglanzmagazin, gibt auf.
04.11.2023, 15 Uhr
Stephan Baier
Leistung scheint in Deutschland kein gesellschaftliches Ziel mehr zu sein.
17.10.2023, 11 Uhr
Elmar Nass

Kirche

Eine Tagung in Stift Heiligenkreuz mit Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Kurt Koch befasste sich mit der Relevanz des Priestertums heute. 
18.04.2024, 13 Uhr
Leander Lott