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Hermann Gröhe neuer Kirchenbeauftragter der Union

Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe ist von der Union zu ihrem Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften ernannt worden. Der Glaube an Jesus Christus, so Gröhe, gebe ihm Halt im Leben.
Herrmann Gröhe bei der Amtsübergabe Bundesgesundheitsministerium
Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa) | 15.03.2018, Berlin: Der bisherige Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe (CDU) steht bei der Übergabe des Gesundheitsministerium an seinen Nachfolger vor dem Publikum.

Die Union hat den CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe zum Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften und zu ihrem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden ernannt. Das erfuhr die Evangelische Nachrichtenagentur idea aus Unionskreisen. Gröhe übernimmt die Aufgabe des religionspolitischen Sprechers von Franz Josef Jung (69).

Hermann Gröhe ist ein Urgestein in der CDU

Der 57-jährige Gröhe war von Dezember 2013 bis März 2018 Bundesgesundheitsminister. Zuvor war der Rechtsanwalt seit 2009 Generalsekretär der CDU gewesen. Im aktuellen Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist er nicht mehr vertreten. Im Bundestag sitzt er seit 1994. Von 1997 bis 2009 war Gröhe Mitglied im Leitungsgremium der EKD. 2003 erhielt er bei seiner Wiederwahl im ersten Wahlgang mit 100 von 144 die höchste Stimmenzahl aller „Laien". In seiner Zeit als Ratsmitglied setzte er sich regelmäßig für einen engeren Austausch zwischen der EKD und den Evangelikalen ein. Bis heute gehört er der EKD-Synode an. Ferner war er von 2000 bis 2009 Mitherausgeber des evangelischen Monatsmagazins „chrismon“. Seit Jahresbeginn ist er zudem Stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Der christliche Kompass des Abgeordenten Gröhe

Gröhe sorgte als erster dafür, dass das Thema Christenverfolgung auf die Tagesordnung des Parlaments kam. In seiner Zeit als Bundesgesundheitsminister wandte sich Gröhe gegen jegliche Form der Beihilfe zum Suizid. Selbsttötung dürfe nicht zu einem Akt wahrer Freiheit verklärt werden. Er maße sich jedoch kein Urteil an über Menschen, die in schwerster Not eine solche Entscheidung träfen. Stattdessen plädierte er dafür, die schmerzlindernde Palliativmedizin auszuweiten.

Bei einem von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Deutschen Evangelischen Allianz 2006 in Berlin veranstalteten Forum begrüßte es Gröhe, dass Evangelikale verstärkt ihre Verantwortung für die Politik wahrnehmen. Er empfahl Gemeinden, nicht nur allgemein für die Politik zu beten, sondern das Gespräch mit Kommunalpolitikern und Wahlkreisabgeordneten zu suchen. So könne man gezielt Fürbitte tun. Über seinen Glauben sagte Gröhe: „Der Glaube an Jesus Christus gibt mir Halt im Leben und – wie ich hoffe – auch im Sterben. Das würde ich von einem Parteiprogramm nicht sagen.“ Gröhe ist verheiratet und hat vier Kinder.

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