Ukrainekrieg

Großerzbischof Schewtschuk: „Wir brauchen geistliche Kraft, um unserem Sieg näherzukommen“

Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine ruft zum weltweiten Gebet für sein Land auf.
Swjatoslaw Schewtschuk,  Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine
Foto: Stephan Baier

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk ruft zum Gebet für die Ukraine auf. Ein Jahr nach der russischen Invasion sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche in einer Videobotschaft, es sei „ein großes Wunder, dass der Aggressor, der sich für allmächtig hielt, der die ganze Welt erpressen wollte, sich in der Ukraine die Zähne ausgebissen hat“. Zum Jahrestag des Angriffs am heutigen 24. Februar ruft die griechisch-katholische Kirche dementsprechend zu einem Tag des Gebets, des Fastens und der Almosen auf, wie die katholische Nachrichtenagentur (KNA) berichtet. Auch der Pan-Ukrainische Kirchenrat habe sich angeschlossen. Beginnend mit einer Veranstaltung um 12 Uhr Kiewer in der Patriarchenkathedrale der ukrainischen Hauptstadt soll eine internationale Kette des Gebets mit Veranstaltungen in Charkiw, Saporischschja, Odessa, Cherson, Irpin, aber auch in Melbourne in Australien, Przemysl in Polen, Rom in Italien, Winnipeg in Kanada, Philadelphia in den Vereinigten Staaten bis zur argentinischen Hauptstadt Buenos Aires reichen.

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Einladung an alle Gläubigen 

Schewtschuk lud alle Gläubigen ein, sich dem Gebet anzuschließen, und verband dies mit der Hoffnung auf einen ukrainischen Sieg: „wir spüren, dass wir gewinnen, wenn wir uns in Gebet, Fasten und guten Taten zusammenschließen“, sagte der Großerzbischof. Er fügte hinzu: „Wir brauchen geistliche Kraft, um unserem Sieg näherzukommen.“ Überhaupt sei es ein „großes Wunder, dass wir noch am Leben sind“. Schewtschuk sprach aber auch von Tausenden Toten und Zehntausenden Verwundeten. Zudem seien 700 medizinische Versorgungzentren, Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen angegriffen worden, 500 Kirchengebäude, Moscheen und Synagogen zerstört worden. Zwar sei die „Widerstandsfähigkeit und der Mut des ukrainischen Volkes“ stärker gewesen als der „russische Stahl“, die russischen „Panzer, Raketen und Flugzeuge“. Die Errungenschaften der Zivilisation, der Kultur, Bildung Wissenschaft, und des geistigen Lebens hätten aber einen schweren Schlag erlitten.

Dar Großerzbischof veröffentlicht seit Beginn des Krieges regelmäßig „Ermutigungen“ in Form von Videobotschaften, die auch in mehrere Sprachen übersetzt werden. Die Botschaft zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine war am gestrigen Donnerstag veröffentlicht worden. (DT/jra)

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