Während der amtierende US-Präsident Donald Trump beim Nominierungsparteitag der Republikaner offiziell zum Kandidaten für die im November anstehende Präsidentschaftswahl ernannt wurde, ist eine Debatte um Trumps Position zu Homosexuellen-Rechten entbrannt. Die „Log Cabin Republicans“, eine LGBT-freundliche Lobbygruppe innerhalb der Republikaner, nannte Trump in einem auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter veröffentlichten Unterstützervideo den „schwulenfreundlichsten Präsidenten in der Geschichte Amerikas“. Trump quittierte das mit dem Kommentar: „Eine große Ehre für mich!!“
Keine Reaktion von Trumps Wahlkampfteam
Auch Trumps Sohn Eric reagierte auf die Unterstützung der „Log Cabin Republicans“ und sprach auf Twitter von einem „wundervollen“ Video. Der Kommentar wurde auch vom stellvertretenden Pressesprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, geteilt. Trumps Wahlkampfteam reagierte bislang nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur „CNA“ um Stellungnahme. Gleichzeitig bemühten sich jedoch mehrere prominente katholische Unterstützer des US-Präsidenten, dessen Aussage zu relativieren.
Pater Frank Pavone, Vorsitzender der Lebensrechtsorganisation „Priests for Life“ und ehemaliger Berater der Lobbygruppe „Catholics for Trump“, wies in einer Stellungnahme gegenüber CNA darauf hin, dass Trump viele Entscheidungen getroffen habe, mit denen er die „LGBT-Agenda“ nicht unterstützte. Als Beispiel nannte er Trumps Einsatz für die internationale Religionsfreiheit sowie die Glaubens- und Gewissensfreiheit. Wer LGBT-Positionen teile, würde in der Demokratischen Partei auf jeder Regierungsebene „deutlich wärmer empfangen“, so Pavone.
Der Präsident teilt nicht alle LGBT-Positionen
Alfonso Aguilar, derzeitiger Berater der Organisation „Catholics for Trump“, hob hervor, der Präsident teile nicht jede einzelne Position der „Log Cabin Republicans“. Gleichzeitig sehe er kein Problem darin, dass Trump sich über deren Unterstützung freue. „Katholiken sind nicht gegen Homosexuelle. Wir sind uns der Würde eines jeden Menschen bewusst, und alle, auch LGBT-Menschen, sind im Abbild unseres Herrn erschaffen.“
Es ist äußerst unüblich, innerhalb der Republikaner auf Unterstützer für Homosexuellen-Rechte zu treffen. Vielmehr gehört es zu den Kernpositionen der meisten republikanischen Politiker, sich kritisch zur LGBT-Lobby und deren Forderungen zu positionieren. So erklärt sich, dass viele von Trumps Unterstützern ein Label als schwulenfreundlichster Präsident des Landes unbedingt vermeiden wollen.
Mehrmals auf Seiten der LGBT-Befürworter
In der Tat fiel Trump jedoch bereits in der Vergangenheit mit Aktionen auf, in denen er sich auf die Seite der LGBT-Befürworter stellte: So soll der 74-Jährige beispielsweise aus eigener Überzeugung heraus eine Initiative zur Entkriminalisierung von Homosexualität vorangetrieben haben. Auf Twitter würdigte er dazu die „herausragenden Beiträge, die LGBT-Menschen für unsere großartige Nation geleistet haben“. Und auch Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, nannte Trump vor gut einem Jahr einen „großen Unterstützer“ von LGBT-Anliegen. DT/mlu
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