Der Generalvikar von Speyer hat die Weihe von Frauen zu Diakoninnen gefordert. „Wer den Dienst der Diakonin vollzieht, sollte auch zur Diakonin geweiht werden“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm am Fest der Heiligen Katharina von Siena. Das Fest wird von kirchlichen Reformgruppen als „Tag der Diakonin“ begangen.
Diakonische Arbeit soll geweiht werden
Der Generalvikar begründete seine Forderung mit der These, ohne Frauen wäre unsere Kirche niemals so nah bei den Menschen und niemals so diakonisch, wie sie es tatsächlich sei. Er verwies auf die Erfahrungen in den vergangenen Wochen: „Es waren und sind unzählige Frauen, die diakonische Dienste zum Beispiel in der Alten- und Krankenpflege, dem Bereich der Care-Arbeit, im Betreuen des Homeschoolings oder auch in der seelsorglichen Begleitung von Menschen aller Altersgruppen übernehmen.“
Generalvikare als Reformer
Sturm gehört zu den zehn Generalvikaren, die in einem offenen Brief im Zusammenhang mit der dem Synodalen Weg von DBK und ZdK mutige Reformen gefordert hatten. Sie erklärten darin unter anderem ihre Bereitschaft als Verwaltungsverantwortliche in den Bistümern gemeinsam mit den Bischöfen für die Umsetzung von Reformbeschlüssen bereitzustehen. Konkrete Vorschläge machte der damalige Brief nicht.
Theologen sehen keine Option
Papst Franziskus hatte kürzlich erneut eine Kommission mit der Untersuchung der Frage der Diakoninnen beauftragt, nachdem in den vergangenen Jahren zwei vorherige Kommissionen schon zu dem Ergebnis kamen, dass es keine sakramentale Weihe für Frauen gegeben hat. Prof. Manfred Hauke, der dieser neuen Kommission angehört, sagte im Gespräch mit dieser Zeitung, „dass die Diakonissen der alten Kirche nicht mit den Diakonen gleichgesetzt werden können und dass die Einheit des Weihesakramentes – wozu auch der sakramentale Diakonat gehört – von der Tradition der Kirche, gerade auch vom Zweiten Vatikanum, betont wird.“
DT/pwi
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