Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kommentar um "5 vor 12"

Der seltsame Appell des BDKJ Köln

Ein Boykottaufruf mit unbelegten Vorwürfen, dafür ohne Zeugnis für das Leben, zeigt den Zustand der katholischen Jugendverbände. Der BDKJ Köln gibt ein peinliches Bild ab. 
Junge Menschen für das Leben
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Sehr viele junge Menschen nehmen am Marsch für das Leben teil und zeigen, dass sie sehr wohl um die Bedeutung des Lebens wissen.

Mal wieder macht der Dachverband der katholischen Jugendverbände mit einem unrühmlichen Aufruf von sich reden. Diesmal ist es der BDKJ im Erzbistum Köln, der zu einem Boykott des Marsches für das Leben aufruft.  Dieser findet in diesem Jahr erstmals in Berlin und Köln statt. Unter dem plakativen Motto „Keine Demonstration mit rechten Gruppierungen“ findet sich aus der Feder der Jugendfunktionäre ein Sammelsurium nicht nachvollziehbarer und nicht belegter Vorwürfe.

Lauter Lügen

Da ist zum einen die Rede von angeblich rechtsextremen Aktivisten und politischen Parteien, die in der Vergangenheit an den Demonstrationen für das Leben teilgenommen hätten. Der Vorwurf bleibt im Trüben und nennt weder Ross noch Reiter. Da wird einfach nur mit Dreck geworfen. Irgendwas wird schon kleben bleiben.

Video

Ferner wiederholt der Boykottaufruf den völlig aus der Luft gegriffenen Vorwurf, die Organisatoren des Marsches für das Leben würden sich nicht klar zu Organisationen im rechten Milieu abgrenzen. Der Vorwurf wird nicht wahrer durch häufiges Wiederholen. Ein Blick auf die Webseite des Bundesverbandes Lebensrecht zeigt wie Wirklichkeit, dass sich nämlich die Veranstalter sehr wohl von jeglicher linken wie rechten menschenverachtenden Ideologie abgrenzen und sich dagegen verwehren.

Lesen Sie auch:

Ebenfalls unwahr ist die immer wieder aufgewärmte Behauptung, Lebensrechtler würden Frauen, die abgetrieben haben, als Mörderinnen bezeichnen. Das ist nicht nur grober Unfug, das ist eine dreiste Lüge. Die Verbände grenzen sich auch hier sehr sauber gegen radikale Einzelpersonen, die so einen Unsinn behaupten, ab. Viele der Bewegungen, die sich für das Recht auf Leben einsetzen, bieten Hilfe für Frauen an, die unter den Folgen einer Abtreibung leiden. Denn auch das ist eine bittere Wahrheit, dass bei jeder Abtreibung neben dem toten Kind auch die dann verwaiste Mutter ein Opfer ist.

Ein schräges Menschenbild

Ihr verqueres Menschenbild geben die Funktionäre des BDKJ Köln deutlich zu erkennen, wenn sie die Hilfe im Schwangerschaftskonflikt, die die Verbände anbieten, als Bevormundung bezeichnen. Diese Hilfe zu einem Ja zum Leben als antidemokratisch und menschenfeindlich zu bezeichnen, zeigt sehr deutlich, wie wenig die Nachwuchsfunktionäre des BDKJ noch auf dem Boden der kirchlichen Lehre und unserer Verfassung stehen. Dankenswerterweise erwarten die Veranstalter des Marsches in Köln wieder viele junge Menschen, von der Jugend für das Leben. Diese jungen Menschen zeigen eine sehr feine Antenne für das menschliche und gesellschaftliche Elend, das über 100.000 Abtreibungen pro Jahr in unserem Land auslösen. Dass ein angeblich katholischer Jugendverband sich nicht in der Lage sieht, ein klares Bekenntnis zum Leben abzugeben und hier nur zum Boykott aufruft, lässt einen am Ende nur noch entsetzt und ratlos zurück.

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost umfassende Berichte zum diesjährigen Marsch für das Leben.

Themen & Autoren
Peter Winnemöller Antidemokratie und Demokratiefeindlichkeit Bund der Deutschen Katholischen Jugend Erzbistum Köln Jugend für das Leben Lebensrechtsbewegung Lebensschutz

Weitere Artikel

Boykottaufrufe und Streit gingen dem Marsch für das Leben in Köln voraus. Staatsversagen und ein politischer Skandal sorgten am Ende für die Eskalation der Gewalt.
18.09.2023, 11 Uhr
Peter Winnemöller
Wie der Erzbischof von Köln zum Stargast einer Fachtagung des Bundesverbands Lebensrecht in der „Woche für das Leben“ in Köln wurde.
25.04.2024, 19 Uhr
Stefan Rehder
Maximilian Krah gerierte sich bisher als AfD-Vordenker, seine Kritiker wurden gedeckelt. Nun könnte es zur Entscheidungsschlacht kommen. Aber der Krah-Flügel ist stark.
25.04.2024, 18 Uhr
Sebastian Sasse

Kirche

Yannick Schmitz, Referent beim Berliner Vorortspräsidium des Cartellverbandes, sieht gute Gründe dafür, dass der Verband künftig wahrnehmbarer auftritt.
27.04.2024, 13 Uhr
Regina Einig
Das römische Dokument „Dignitas infinita" lädt ein, aus der Fülle der Identität als Erben Christi zu leben, statt eigene Identitäten zu konstruieren. 
26.04.2024, 17 Uhr
Dorothea Schmidt
Die deutschen Bischöfe werden beim Synodalen Ausschuss wohl keine kirchenrechtskonforme Lösung finden. Das Mehrheitsprinzip eröffnet einen rechtsfreien Raum.
25.04.2024, 11 Uhr
Regina Einig