Mal wieder macht der Dachverband der katholischen Jugendverbände mit einem unrühmlichen Aufruf von sich reden. Diesmal ist es der BDKJ im Erzbistum Köln, der zu einem Boykott des Marsches für das Leben aufruft. Dieser findet in diesem Jahr erstmals in Berlin und Köln statt. Unter dem plakativen Motto „Keine Demonstration mit rechten Gruppierungen“ findet sich aus der Feder der Jugendfunktionäre ein Sammelsurium nicht nachvollziehbarer und nicht belegter Vorwürfe.
Lauter Lügen
Da ist zum einen die Rede von angeblich rechtsextremen Aktivisten und politischen Parteien, die in der Vergangenheit an den Demonstrationen für das Leben teilgenommen hätten. Der Vorwurf bleibt im Trüben und nennt weder Ross noch Reiter. Da wird einfach nur mit Dreck geworfen. Irgendwas wird schon kleben bleiben.
Ferner wiederholt der Boykottaufruf den völlig aus der Luft gegriffenen Vorwurf, die Organisatoren des Marsches für das Leben würden sich nicht klar zu Organisationen im rechten Milieu abgrenzen. Der Vorwurf wird nicht wahrer durch häufiges Wiederholen. Ein Blick auf die Webseite des Bundesverbandes Lebensrecht zeigt wie Wirklichkeit, dass sich nämlich die Veranstalter sehr wohl von jeglicher linken wie rechten menschenverachtenden Ideologie abgrenzen und sich dagegen verwehren.
Ebenfalls unwahr ist die immer wieder aufgewärmte Behauptung, Lebensrechtler würden Frauen, die abgetrieben haben, als Mörderinnen bezeichnen. Das ist nicht nur grober Unfug, das ist eine dreiste Lüge. Die Verbände grenzen sich auch hier sehr sauber gegen radikale Einzelpersonen, die so einen Unsinn behaupten, ab. Viele der Bewegungen, die sich für das Recht auf Leben einsetzen, bieten Hilfe für Frauen an, die unter den Folgen einer Abtreibung leiden. Denn auch das ist eine bittere Wahrheit, dass bei jeder Abtreibung neben dem toten Kind auch die dann verwaiste Mutter ein Opfer ist.
Ein schräges Menschenbild
Ihr verqueres Menschenbild geben die Funktionäre des BDKJ Köln deutlich zu erkennen, wenn sie die Hilfe im Schwangerschaftskonflikt, die die Verbände anbieten, als Bevormundung bezeichnen. Diese Hilfe zu einem Ja zum Leben als antidemokratisch und menschenfeindlich zu bezeichnen, zeigt sehr deutlich, wie wenig die Nachwuchsfunktionäre des BDKJ noch auf dem Boden der kirchlichen Lehre und unserer Verfassung stehen. Dankenswerterweise erwarten die Veranstalter des Marsches in Köln wieder viele junge Menschen, von der Jugend für das Leben. Diese jungen Menschen zeigen eine sehr feine Antenne für das menschliche und gesellschaftliche Elend, das über 100.000 Abtreibungen pro Jahr in unserem Land auslösen. Dass ein angeblich katholischer Jugendverband sich nicht in der Lage sieht, ein klares Bekenntnis zum Leben abzugeben und hier nur zum Boykott aufruft, lässt einen am Ende nur noch entsetzt und ratlos zurück.
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost umfassende Berichte zum diesjährigen Marsch für das Leben.