Bürgerrechtlerin, später CDU-Bundestagsabgeordnete und heute dezidierte Kritikerin von Bundeskanzlerin Angela Merkel: Es überrascht nicht, dass Vera Lengsfeld den Thüringer Landtagswahlkampf genau beobachtet hat - in Thüringen hatte sie auch ihren Wahlkreis – und nun das Ergebnis dort analysiert. „Das befürchtete Desaster ist eingetreten: SPD, CDU, Grüne und FDP zusammen haben keine Mehrheit. Das Parteiensystem der alten Bundesrepublik, das mit der Vereinigung auf die Neuen Länder übertragen wurde, ist am Ende“, erklärt sie gegenüber der „Tagespost“.
"Ein solche Koalition wäre das
sichere Ende der CDU, die einmal das
Erfolgsmodell der alten Bundesrepublik war"
Vera Lengsfeld über eine mögliche Koalition der CDU mit der Linken in Thüringen
Lengsfeld treibt vor allem eine mögliche Koalition zwischen CDU und Linken um. Auffällig sei gewesen, dass am Wahlabend in ARD und ZDF CDU-Vertreter bei jedem Interview bedrängt worden seien, „sich zu einer Koalition mit der Linken zu äußern“. Für Lengsfeld hätte so ein Dunkelrot-Schwarzes Bündnis gravierende Auswirkungen: „Ein solche Koalition wäre das sichere Ende der CDU, die einmal das Erfolgsmodell der alten Bundesrepublik war und für eine stabile bürgerliche Mitte gesorgt hat. Sie wird dann das Schicksal der SPD teilen.“
CDU erneuert Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der Linken
Mittlerweile hat am Montagvormittag auch der CDU-Bundesvorstand über mögliche Koalitionen mit der Linkspartei beraten. Auf Antrag des Bundesvorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU/CSU, dem Paderborner Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann, wurde der bereits bestehende Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der Linken erneuert. Zuvor hatte Mohring, wie aus Parteikreisen verlautet, im Bundesvorstand angekündigt, er wolle Gespräche mit dem Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Linkspartei aufnehmen.
DT/sesa/dpa
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