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Das Leben zu verteidigen erfordert eine familienfreundliche Politik

Anlässlich des Tags für das Leben veröffentlicht die Spanische Bischofskonferenz eine Stellungnahme zur demografischen Entwicklung. In Madrid demonstrierten am Sonntag zahlreiche Menschen für den Lebensschutz.
Marsch für das Leben in Madrid
Foto: IMAGO/Richard Zubelzu (www.imago-images.de) | Am vergangenen Sonntag versammelten sich Tausende zum Marsch für das Leben in Madrid. Über 500 Lebensschutz-Organisationen demonstrierten für den Schutz des Lebens.

Der 25. März, das Hochfest der Verkündigung des Herrn, ist in Spanien traditionell dem „Tag für das Leben“ gewidmet. Unter dem Motto „Das Leben umarmen, Hoffnung aufbauen“ hat die Unterkommission für Familie und Lebensschutz der Spanischen Bischofskonferenz eine Erklärung veröffentlicht. Die Bischöfe verknüpfen den diesjährigen Gedenktag mit dem Motto des von Papst Franziskus ausgerufenen Jubeljahres 2025, „Pilger der Hoffnung“.

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Die Bischöfe stellen einen „drastischen Geburtenrückgang“ in vielen westlichen Ländern, einschließlich Spanien, fest. Als Ursachen für den „demografischen Winter“ führt die Erklärung, mit Verweis auf die päpstliche Jubiläumsbulle, „den hektischen Lebensrhythmus, Zukunftsängste, mangelnde Arbeitsplatzsicherheit und soziale Absicherung sowie profitorientierte Gesellschaftsmodelle zulasten zwischenmenschlicher Beziehungen“ an.

Mehr als 2,5 Millionen freiwillige Abtreibungen in Spanien seit 1985

Mit Besorgnis verweisen die Bischöfe darauf, dass seit Einführung des Abtreibungsgesetzes 1985 bis zum Jahr 2023 mehr als 2,5 Millionen freiwillige Abtreibungen in Spanien durchgeführt wurden – allein im Jahr 2023 waren es 103.097 registrierte Fälle. 

Die Bischöfe betonen, dass die eheliche Verbindung zwischen Mann und Frau „die vollkommene Verwirklichung der göttlichen Berufung zur Liebe“ darstelle und Kinder Hoffnungsträger für die Zukunft seien. Sie fordern gesellschaftliche Initiativen, „die Familien nicht nur schützen, sondern auch wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen schaffen, damit junge Menschen stabile Familien gründen können.“

Konkret nennt die Erklärung „menschenwürdige und sichere Arbeitsplätze“, angemessene Entlohnung, erschwinglichen Wohnraum und Maßnahmen gegen Abwanderung. Zentral sei zudem „die Förderung einer Kultur, die eheliche Liebe als Lebensfundament würdigt und gesamtgesellschaftliche Verantwortung stärkt, damit Familien zum Gemeinwohl beitragen und der demografischen Krise entgegenwirken können.“

Bischöfe für Neubewertung der Mutterschaft

Die Bischöfe setzen sich für eine Neubewertung der Mutterschaft ein, „nicht nur als biologischen Vorgang, sondern als echte Berufung, die Unterstützung und Anerkennung verdient“. Angesichts der „oft mangelnden Wertschätzung der Mutterschaft in Wirtschaft und Gesellschaft“ solle die Politik „förderliche Bedingungen schaffen, damit Mütter ihre Rolle ohne Überforderung und Isolation leben können“.

Diese hoffnungsvolle Perspektive „hängt eng mit der Sinnfindung im eigenen Leben zusammen. Im Licht der Offenbarung erkennen wir staunend und dankbar, dass jeder Mensch aus Liebe und für die Liebe geschaffen wurde“, heißt es ergänzend in der Erklärung.

Das Dokument schließt sich dem päpstlichen Aufruf zu einem „sozialen Bündnis der Hoffnung“ an – einer „ideologiefreien und inklusiven Allianz für eine Zukunft, die vom Lachen vieler Kinder geprägt sein wird, welche die zahlreichen leeren Wiegen in vielen Weltregionen wieder füllen werden“.

Am vergangenen Sonntag versammelten sich Tausende zum Marsch für das Leben in Madrid. Über 500 Lebensschutz-Organisationen demonstrierten für den Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende – mit Botschaften wie „Der Embryo ist ein Mensch“, „Abtreibung stoppt ein schlagendes Herz“ oder „Das Lebensrecht gilt ausnahmslos für alle“.

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