Wie das wirkliche Erbe eines Menschen aussieht, zeigt sich oft erst nach seinem Dahinscheiden. Charlie Kirk musste sich nach seiner öffentlichen Ermordung tausend- und abertausendfach als rechtsradikaler Rassist und geistigen Brandstifter verleumden lassen, auch in deutschen Medien. Dabei war er ein Mensch, an dessen Positionen sich zwar viele rieben, der seinen Gesprächspartnern aber auch bei noch so scheinbar unüberwindlichen inhaltlichen Differenzen mit Wertschätzung und Respekt entgegenkam.
Wer sich an die wochenlangen gewaltsamen Ausschreitungen in den USA nach der Ermordung George Floyds oder in Frankreich nach der Erschießung des jungen Nahel durch einen Polizisten erinnert, registriert, wie ganz anders die Freunde und Unterstützer Charlie Kirks reagierten. Am besten ließ sich das bei den Trauerfeierlichkeiten für Charlie Kirk am vergangenen Sonntag beobachten. An die 100.000 Menschen nahmen daran teil, friedlich, betend, weinend. Sehen so die Freunde eines rechtsradikalen, rassistischen Hasspredigers aus?
Trump ist es nicht gelungen, die Trauerfeier politisch zu instrumentalisieren
Höhepunkt war zweifellos der Moment, in dem Kirks Witwe Erika Hass mit Liebe beantwortete und dem Attentäter ihre Vergebung aussprach, „weil es das ist, was Christus tat“. Aus europäischer Sicht mag die Verknüpfung von Politik und Religion, Privatem und Öffentlichem bei der Veranstaltung befremdlich erscheinen. Mancher dürfte vermuten, dass es sich hier nur um eine weitere politische Vereinnahmung des Todes von Charlie Kirk handelt.
Aber selbst wenn Präsident Trump die Trauerfeierlichkeiten für seine politischen Zwecke instrumentalisieren wollte, so ist ihm das nicht gelungen. Mit seinem Bekenntnis, er könne seine Feinde nur hassen, hat er aller Welt deutlich gemacht, dass ihm sämtliche übrigen Redner an Seelengröße haushoch überlegen sind. J. D. Vance, Marco Rubio und viele andere legten beeindruckende Glaubenszeugnisse ab.
Und selbst wer als Christ mit deren Politik nicht immer einverstanden sein mag, darf auf Eines vertrauen: Dass die Herzen von Politikern, die an Vergebung, Erlösung und die Auferstehung von den Toten glauben, von diesem Glauben unweigerlich zum Besseren verändert werden. Denn Jesus Christus verändert. Kirks Tod war nicht sinnlos, ganz im Gegenteil.
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