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Burkina Faso: Überfälle auf Pfarreien mit vielen Todesopfern

Immer wieder sind Christen in Burkina Faso Opfer grausamer Anschläge. Gegenüber „Kirche in Not“ schildert ein betroffener Pfarrer das Ausmaß der Gewalt.
Rosenkranzgebet in einem burkinischen Wallfahrtsort
Foto: Kirche in Not | Rosenkranzgebet in einem burkinischen Wallfahrtsort.

Terroristische Angriffe auf mehrere Dörfer im westafrikanischen Burkina Faso haben auch das Leben von vielen Christen gefordert. Gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ bestätigte der Pfarrer der betroffenen Gemeinde Tansila, Jean-Pierre Keita, die wiederholten Angriffe.

Mehrere Anschläge am selben Tag

Nach den Abgaben des Pfarrers seien Ende Januar über 200 Terroristen in die Dörfer Toma, Kellé und Lanfiéra eingedrungen, die alle zu seiner Pfarrei gehören. Dort hätten die Eindringlinge mindestens 26 Personen getötet, unter ihnen auch sechs Christen. Am selben Tag seien auch im Nachbarbistum Dédougou, ebenfalls im Nordwesten des Landes, zwei Katecheten von bewaffneten Männern getötet worden. Sie befanden sich auf der Rückreise von einer Fortbildung.

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Nur sechs Tage später hätten sich die Angriffe in der Pfarrei von Tansila wiederholt. Wie Keita schildert, seien bei diesen Übergriffen erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien auch der Vater und mehrere Familienmitglieder des Pfarrers gewesen. Wie der Betroffene gegenüber dem Hilfswerk bemerkte, sei seine Pfarrei in den vergangenen Jahren mehrfach ein Schauplatz grausamer Terroranschläge geworden. Im Mai 2024 wurde die Pfarrei in Tansila schon einmal überfallen. Terroristen zerstörten damals unter anderem eine Marienstatue.

Pfarrer Keita rief zum Gebet „für die Regierung in Burkina Faso, die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sowie die ,Freiwilligen zur Verteidigung des Vaterlands‘" auf, „damit ihre täglichen Bemühungen Früchte des Friedens, der Versöhnung und des sozialen Zusammenhalts tragen“. Sein Gebet gelte besonders der „Bekehrung der Herzen, damit alle zu Friedensstiftern werden“.

150 Tote bei Angriff nach der Messe

Das christliche Hilfswerk Open Doors hatte erst im November des vergangenen Jahres von dschihadistischen Angriffen auf Zivilisten im Osten des Landes berichtet. Laut der missionarischen Nachrichtenagentur der katholischen Kirche, Agenzia Fides, seien bei diesem Anschlag Ende Oktober über 150 Menschen gestorben. Lokale Quellen berichteten, dass die Terroristen zuerst den örtlichen Markt angegriffen hätten, „wo sich viele Einwohner nach der Messe versammelt hatten“.

Die Hilfsorganisation „CARE International“ führt Burkina Faso auf Platz vier ihrer Liste derjenigen Krisenländer, aus denen im vergangenen Jahr am wenigsten berichtet wurde. Laut Schätzungen der UN sind vor Ort knapp 6,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. DT/jmo

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