In Sachsen-Anhalt hat neben der evangelischen Kirche auch das katholische Bistum Magdeburg die Vorwürfe der AfD, die Partei auszugrenzen und zu diffamieren, klar zurückgewiesen. "Wer versucht, Kirche auf den privaten Raum zurückzudrängen, hat weder Kirche noch Leben aus dem Glauben verstanden", teilte das Bistum Magdeburg am Mittwoch in einer Stellungnahme mit, wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet. "Als Anwalt für christliche Werte sind wir als Kirche geradezu verpflichtet, uns für Menschenwürde, Achtung, Toleranz und Solidarität einzusetzen." Kirche sei stets an der Seite der Ausgegrenzten und setze sich für eine offene und pluralistische Gesellschaft ein.
Der stellvertretende AfD-Fraktionschef, Tobias Rausch, hatte im Rahmen der Vorwürfe seiner Partei zuvor seinen Austritt aus der evangelischen Kirche angekündigt. Der Beauftragte der evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt bei Landtag und Landesregierung, Albrecht Steinhäuser, hatte die Vorwürfe am Dienstag als "ganz überwiegend einfach hanebüchen" bezeichnet. Steinhäuser sagte: "Wenn die Kirchen sich gegen alle Versuche wenden, andere zu stigmatisieren oder zu kriminalisieren, dann ist das kein unbotmäßiges Einmischen in Politik, sondern originärer Auftrag der Kirchen."
Vor zwei Wochen hatte sich ein zivilgesellschaftliches Bündnis gegen die AfD in Sachsen-Anhalt gegründet. Diesem hatte sich auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, ihr katholischer Amtsbruder in Magdeburg, Gerhard Feige, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, angeschlossen. Die Diakonie Mitteldeutschland hatte zuletzt kirchliche Einrichtungen davor gewarnt, Spenden der AfD anzunehmen. Diakonie-Chef Christoph Stolte sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), er wolle kein Geld von der rechtspopulistischen Partei, "wenn sie versucht, unseren Auftrag umzudeuten, christliche Nächstenliebe anders zu definieren und Grenzen in der Zuwendung zum anderen zu ziehen".
DT/epd
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