Christen hätten „ganz sicher“ keine Angst vor der AfD, sagte der bayerische Landesbischof der „Bild“-Zeitung (Montag). Die Entscheidung des Kirchentagspräsidiums sei „kurz nach den Ereignissen in Chemnitz gefallen, die eine deutliche Radikalisierung der AfD zeigten.
Dialog soll, wird und muss stattfinden
Der Beschluss richte sich gegen Funktionäre der AfD. Radikale, deren Werte mit denen des Christentums nicht vereinbar seien, sollten auf dem Kirchentag kein Podium bekommen, fügte der Ratsvorsitzende hinzu. Eine Auseinandersetzung mit der AfD und Populismus insgesamt werde es dennoch geben. „Der Dialog soll, wird und muss stattfinden. Der Kirchentag wird die Sorgen und Meinungen der Menschen aufnehmen, auch derjenigen, die der AfD nahestehen. Sie sind nach Dortmund eingeladen.“
Die Grenzen des Dialogs stehen fest
Bedford-Strohm sprach sich für Differenzierungen zwischen Anhängern radikalen Gedankenguts und Protestverhalten aus. „Es gibt in der AfD Leute, die rechtsextreme Positionen vertreten, die vieles kaputt zu machen versuchen, was in diesem Land aufgebaut wurde. Zum Beispiel unsere Erinnerungskultur, mit der wir auf die dunklen Seiten unserer Geschichte blicken.“ Wenn jemand sage: „Ich bin zuerst Deutscher und dann Christ, dann ist das Ketzerei! Solche Auffassungen haben keinen Platz auf unseren Podien.“ Mit Menschen, die die AfD aus Protest wählten oder sich mit konservativen Positionen in anderen Parteien nicht mehr zu Hause fühlten, müsse man im Gespräch bleiben. „Ganz klar: Die Grenzen des Dialogs sind erreicht, wo sich jemand menschverachtend oder rassistisch äußert.“
KNA / DT (jobo)
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