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Barbarischer Akt gegen die Menschlichkeit

Nach Weihnachts-Morden an Christen: Erzbischof Kaigama warnt davor, Islamisten eine mediale Plattform zu geben. Missio Aachen kondoliert Opfern islamistischer Terroristen.
Erzbischof Kaigama warnt davor, Islamisten eine mediale Plattform zu geben
Foto: Str (EPA)
„Wir sind mit unseren Partnern nach diesem terroristischen Angriff und der islamistischen Propaganda in großer Sorge um die Menschen und Christen im Norden Nigerias“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des katholischen Hilfswerkes missio Aachen, am Samstag in Aachen. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien“, so Bingener. Laut Medienberichten zeigt ein Video einer islamistischen Terrorgruppe die Ermordung entführter Christen im Norden Nigerias zu Weihnachten. Der nigerianische Erzbischof Ignatius Kaigama bestätigte auf Anfrage von missio Aachen die Meldungen.

Gezielte Attacke, um das Christentum zu schwächen

Erzbischof Kaigama bezeichnete den Angriff und das Video als „gezielte Attacke durch islamistische Terroristen, um das Christentum zu schwächen“ und zugleich einen „barbarischen Akt gegen die Menschlichkeit, den alle Menschen guten Willens verurteilen sollten“. Die islamistische Terrorgruppe versuche, mit der Veröffentlichung des Videos genau an Weihnachten weltweit öffentlichkeitswirksame Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um eine Reaktion der Christen zu provozieren. 
 
Die Terroristen wollten durch ihre Propaganda die Christen in Nigeria demütigen und frustrieren, um sie ihrerseits in eine Frontstellung und einen Art Krieg gegen Muslime zu treiben, so Kaigama weiter. „Wir werden alles uns Mögliche tun, damit diese Strategie der Eskalation und des Missbrauchs von Religion nicht aufgeht“, sagte Kaigama, der gleichzeitig davor warnte, angesichts solcher Attacken alle Muslime unter einen terroristischen Generalverdacht zu stellen. „Das spielt den Terroristen nur in die Karten“, so Kaigama.

Die Strategie des Terrors unterlaufen

Erzbischof Kaigama steht auch in Kontakt mit der betroffenen Diözese Maiduguri im Norden Nigerias. Dort werde derzeit noch die genaue Zahl der Getöteten und um welche Personen es sich konkret handelt, verifiziert, so Kaigama. „Wir werden die Kirche in Nigeria weiter im interreligiösen Dialog, der die beste Konfliktprävention ist, unterstützen, damit die Strategie der islamistischen Terroristen unterlaufen werden kann“, versicherte missio-Präsident Bingener. Er bittet auch die Öffentlichkeit und Medien in Deutschland, „differenziert über solche Vorfälle zu berichten, der islamistische Propaganda keine Plattform zu bieten, um so den bedrängten Christinnen und Christen in Nigeria zu helfen“.
 
Zur diesjährigen Aktion zum Weltmissionssonntag im kommenden Oktober werden Erzbischof Kaigama, weitere Kirchenvertreter aus Nigeria und muslimische Gäste nach Deutschland kommen und über diese Arbeit berichten.
 
Durch islamistischen Terror in Nigeria sind seit 2009 zwischen 20.000 und 30.000 Menschen gestorben. Unter den Opfern sind gleichermaßen Christen und Muslime.
 
DT

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