Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

ALfA: Eizellspende und Leihmutterschaft sind frauenverachtend

Es handele sich dabei um „Formen der Diskriminierung von Frauen" und „Menschenhandel, verursacht durch Armut, Geschlechterungleichheit und negative soziale Normen", so ALfA.
Leihmütter tragen fremde Kinder oft aus finanzieller Not aus.
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Leihmütter tragen fremde Kinder oft aus finanzieller Not aus. Die genetischen Eltern zahlen bis zu sechsstellige Summen, die den Leihmüttern jedoch nur anteilig zustehen.

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen warnt die Bundesvorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), Cornelia Kaminski vor den „Verfahren der modernen Reproduktionsmedizin, die Frauen als Rohstofflieferanten und Gebärmuttervermieterinnen missbraucht“. Dies geht aus einer am Montag erschienenen Pressemitteilung von ALfA hervor.

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„So erfreulich es ist, dass an diesem Tag Zwangsprostitution, Zwangsheirat oder häusliche Gewalt gegen Frauen öffentlich thematisiert werden, so bedauerlich ist es andererseits, dass neue Formen der Diskriminierung von Frauen kaum eine Rolle spielen“, kritisiert Kaminski in dem Schreiben. Gemeint sind „Eizellspende“ und „Leihmutterschaft“. Diese „frauenverachtenden Verfahren“ seien stark gefragt, in der Ukraine zum Beispiel floriere der Markt - trotz des Krieges. Laut Kaminski handele es sich dabei um Menschenhandel, den „systemische Faktoren wie Armut, Geschlechterungleichheit und negative soziale Normen“ anheizten. „Reiche Frauen tragen keine Kinder für arme Frauen aus“, so die ALfA-Vorsitzende. Aus finanzieller Not würden Frauen ihren Körper oder ihre Eizelle häufig männlichen und wohlhabenden Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zur Verfügung stellen. Bis zu sechsstellige Summen seien diese „für die Produktion eines Kindes“ zu zahlen bereit.

Deutschland soll auf Vereinte Nationen hören

Weltweit gäbe es Grund zur Hoffnung auf Besserungsmaßnahmen: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen habe mit ihrer kürzlich verabschiedeten „Resolution über den Frauen- und Mädchenhandel“ die „Leihmutterschaft zum Zweck der kommerziellen Ausbeutung“ mit dem Menschenhandel verknüpft.

„Deutschland täte gut daran, nicht auf die Forderungen der FDP oder die Empfehlungen der Kommission für reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin zu hören, sondern auf die der Vereinten Nationen. Die Verbote von „Eizellspende“ und jeder Form von „Leihmutterschaft“ müssen aufrechterhalten und gleichzeitig sichergestellt werden, dass sie nicht durch Vermittlung von ausländischen Agenturen umgangen werden“, so Kaminski wörtlich.

Deutsches Leihmutterverbot oft unterlaufen

In Deutschland und den meisten EU-Staaten sind sowohl die Durchführung als auch die Vermittlung der Leihmutterschaft verboten. Paare und Leihmutterschaftsagenturen engagieren darum häufig eine Leihmutter im Ausland. Der am 25. November stattfindende, von den Vereinten Nationen etablierte Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen macht auf die Diskriminierung und Gewalt aufmerksam, die Frauen weltweit erleben.  DT/elih

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