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Abtreibung: Partner üben Druck auf Frauen aus

Der Schwangerschaftskonflikt-Report 2024 der Beratungsorganisation Profemina beleuchtet die Rolle von Männern in Schwangerschaftskonflikten.
Schwangerschaftskonflikt
Foto: xivan_kuprevichx via imago-image (www.imago-images.de) | Profemina betont die Notwendigkeit, auch den Vater stärker in den Beratungsprozess einzubeziehen. Durch gezielte Ansprache und Aufklärung könnten Männer besser auf die Bedürfnisse ihrer Partnerinnen eingehen.

Viele Frauen fühlen sich in Schwangerschaftskonflikten von ihren Partnern nicht ausreichend unterstützt: So lautet eine zentrale Aussage des am Montag veröffentlichten Schwangerschaftskonflikt-Reports 2024 der Beratungsorganisation Profemina. Als Basis für den Bericht dienen die Daten derjenigen 123.456 Frauen, die allein im Jahr 2022 im deutschsprachigen Raum beraten wurden. Ein signifikanter Anteil der befragten Frauen gab an, dass der Partner Druck auf sie ausübe, eine bestimmte Entscheidung zu treffen, oder sich gänzlich aus der Verantwortung ziehe.

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Profemina ist eine unabhängige, gemeinnützige Beratungsorganisation, die Frauen Hilfe anbietet, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind. Im Unterschied zu staatlich anerkannten Beratungsstellen stellt die Organisation keinen Beratungsschein aus, der nach deutschem Recht für eine Abtreibung erforderlich ist.

Väter oft unzureichend in Beratung eingebunden

Der Report zeigt auch, dass die Kindsväter oft unzureichend in den Beratungsprozess eingebunden sind. Viele Männer fühlen sich laut den ausgewerteten Daten oft unsicher im Umgang mit der Situation und wissen nicht, wie sie ihre Partnerinnen unterstützen können. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Konflikten innerhalb der Beziehung.

Profemina betont die Notwendigkeit, auch den Vater stärker in den Beratungsprozess einzubeziehen. Durch gezielte Ansprache und Aufklärung könnten Männer besser auf die Bedürfnisse ihrer Partnerinnen eingehen und somit zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung beitragen. Die Organisation empfiehlt daher, Beratungsangebote zu schaffen, die sich explizit an Männer richten und ihnen Raum geben, ihre Gefühle und Bedenken zu äußern.

Umdenken in der Gesellschaft nötig

Ein weiteres zentrales Ergebnis des Reports ist die Bedeutung der Kommunikation zwischen den Partnern. Offene und ehrliche Gespräche über Ängste, Wünsche und Erwartungen können dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und den Zusammenhalt in der Partnerschaft zu stärken. Hierbei spielt auch die gesellschaftliche Erwartungshaltung eine Rolle, die oft traditionelle Rollenbilder fördert und Männer in eine passive Rolle drängt.

Der Report fordert daher ein Umdenken in der Gesellschaft und plädiert für eine Kultur, die Männer ermutigt, aktiv an Schwangerschaftskonflikten teilzunehmen. Dies erfordere auch eine Anpassung der politischen Rahmenbedingungen, um Vätern mehr Rechte und Pflichten einzuräumen und somit ihre Rolle in der Familie zu stärken.

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