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Pakistan: Zunehmender islamischer Fundamentalismus

Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte beklagt immer mehr Menschenrechtsverletzungen in der islamischen Republik.
Pakistans Ministerpräsident seines Amtes enthoben
Foto: Rana Sajid Hussain (Pacific Press via ZUMA Wire) | Demonstranten halten am 28.07.2017 in Lahore (Pakistan) Plakate und Fahnen mit dem Abbild des pakistanischen Ex-Ministerpräsidenten Sharif hoch.

Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), hat nur wenig Hoffnung auf eine Entspannung der Situation in Pakistan. Dort gehören Menschenrechtsverletzungen zum Alltag der Menschen in der islamischen Republik. „Der Grund dafür ist der immer mächtiger werdende islamische Fundamentalismus auf der einen Seite und ein korrupter Staatsapparat auf der anderen“, meint Lessenthin im Gespräch mit der „Tagespost“. Die mächtigen Akteure in Politik, Militär, Polizei und Geheimdienst zeigten weder das Interesse noch den Mut, grundsätzliche Probleme des Landes anzugehen. In Pakistan ist das gesamte Rechtssystem von der Scharia geprägt. Sie reglementiert nicht nur das Verhalten in Familie und Gesellschaft, sondern auch die Gottesverehrung. Viele Vorschriften stehen im Widerspruch zum Völkerrecht und zu bindenden internationalen Verträgen.

Zudem führen aufgrund der Blasphemie-Gesetzgebung abwertende Äußerungen über den Islam oder den Propheten Mohammed nach dem Strafgesetzbuch zu lebenslanger Haft oder zur Todesstrafe. „So wird das Gesetz zu einer lebensbedrohenden Waffe gegen Christen, Ahmadiyya-Muslime, aber auch gegen Schiiten in der sunnitisch dominierten Gesellschaft“, meint Lessenthin.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 12. April.
DT

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Menschenrechtsverletzungen Prophet Mohammed Sunniten

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