Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Ein Jahr Krieg

14.000 Tote im Sudan

Die Gesellschaft für bedrohte Völker dokumentiert Menschenrechtsverletzungen im sudanesischen Krieg.
8,6 Millionen sind nach dem Krieg im Südan auf der Flucht, so ein Bericht der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).
Foto: IMAGO/Sally Hayden / SOPA Images (www.imago-images.de) | 8,6 Millionen sind nach dem Krieg im Südan auf der Flucht, so ein Bericht der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).

Anlässlich des Jahrestages des Krieges im Sudan hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einem 33 Seiten umfassenden Report Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, die seit dem 15. April 2023 begangen wurden. Zugleich wirft die Gesellschaft der internationalen Gemeinschaft vor, diesen Verbrechen weitgehend tatenlos zugesehen zu haben. „Unser Report offenbart das entsetzliche Leid der Menschen im Sudan. Mehr als 14.000 Menschen sind seit Kriegsbeginn vor einem Jahr getötet worden, wobei die tatsächlichen Zahlen vermutlich deutlich höher liegen. 8,6 Millionen Menschen sind auf der Flucht“, erläutert Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der  (GfbV.).

Lesen Sie auch:

Appell an die Bundesregierung

 Am 15. April 2023 eskalierte der bereits seit langem schwelende Konflikt zwischen dem staatlichen Militär des Sudan, den Sudanese Armed Forces (SAF), und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und entwickelte sich zum Krieg. Ausgehend von der Hauptstadt Khartum und dehnte sich dieser schnell auf andere Regionen des Landes aus. Bestimmte ethnische Gruppe wie die Masalit litten unter gezielten Angriffen. Man berichtete von Massakern, Verschleppungen, Vertreibungen und dem Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker appellierte mit Nachdruck an die deutsche Bundesregierung,  auf der am kommenden Montag in Paris stattfindenden Geberkonferenz unmissverständlich klarzumachen, dass die Verantwortlichen für Völkermord und Kriegsverbrechen im Sudan mit aller Härte des internationalen Rechts verfolgt werden. Die Straflosigkeit müsse beendet werden. Zugleich forderte die Gesellschaft massive humanitäre Hilfe, die Einrichtung von Korridoren und entmilitarisierten Zonen.  Schließlich müsse die Bundesregierung eine Vereinbarung treffen und umsetzen, bei der „die Staaten, Unternehmen und Einzelpersonen sanktioniert (werden), die den Krieg finanzieren oder mit Waffenlieferungen den Krieg weiter anheizen.“ DT/chp

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Kriegsverbrechen Menschenrechtsverletzungen Vergewaltigung

Weitere Artikel

Die von Kanzler Scholz angekündigte Zeitenwende steht noch aus, meint Martin Lessenthin in einem Gastbeitrag. Und er mahnt dazu, sich nicht an die Kriegsgräuel zu gewöhnen.
29.08.2022, 07 Uhr
Martin Lessenthin

Kirche

Yannick Schmitz, Referent beim Berliner Vorortspräsidium des Cartellverbandes, sieht gute Gründe dafür, dass der Verband künftig wahrnehmbarer auftritt.
27.04.2024, 13 Uhr
Regina Einig
Jesus macht sich eins mit dem Volk der Sünder - auch im Gebet, meint Papst Franziskus in einer Katechese über das Beten.
28.04.2024, 17 Uhr
Papst Franziskus