Anlässlich des Jahrestages des Krieges im Sudan hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einem 33 Seiten umfassenden Report Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, die seit dem 15. April 2023 begangen wurden. Zugleich wirft die Gesellschaft der internationalen Gemeinschaft vor, diesen Verbrechen weitgehend tatenlos zugesehen zu haben. „Unser Report offenbart das entsetzliche Leid der Menschen im Sudan. Mehr als 14.000 Menschen sind seit Kriegsbeginn vor einem Jahr getötet worden, wobei die tatsächlichen Zahlen vermutlich deutlich höher liegen. 8,6 Millionen Menschen sind auf der Flucht“, erläutert Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der (GfbV.).
Appell an die Bundesregierung
Am 15. April 2023 eskalierte der bereits seit langem schwelende Konflikt zwischen dem staatlichen Militär des Sudan, den Sudanese Armed Forces (SAF), und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und entwickelte sich zum Krieg. Ausgehend von der Hauptstadt Khartum und dehnte sich dieser schnell auf andere Regionen des Landes aus. Bestimmte ethnische Gruppe wie die Masalit litten unter gezielten Angriffen. Man berichtete von Massakern, Verschleppungen, Vertreibungen und dem Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker appellierte mit Nachdruck an die deutsche Bundesregierung, auf der am kommenden Montag in Paris stattfindenden Geberkonferenz unmissverständlich klarzumachen, dass die Verantwortlichen für Völkermord und Kriegsverbrechen im Sudan mit aller Härte des internationalen Rechts verfolgt werden. Die Straflosigkeit müsse beendet werden. Zugleich forderte die Gesellschaft massive humanitäre Hilfe, die Einrichtung von Korridoren und entmilitarisierten Zonen. Schließlich müsse die Bundesregierung eine Vereinbarung treffen und umsetzen, bei der „die Staaten, Unternehmen und Einzelpersonen sanktioniert (werden), die den Krieg finanzieren oder mit Waffenlieferungen den Krieg weiter anheizen.“ DT/chp
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