Die Antibaby-Pille wird inzwischen von immer weniger jungen Frauen eingenommen. Das ergibt sowohl eine Auswertung der Techniker Krankenkasse, als auch der AOK. Das Interesse scheint demnach besonders stark bei jungen Frauen zwischen 18 und 19 Jahren zu sinken. Während das einst so beliebte Hormonpräparat zunehmend in Kritik gerät, wird die natürliche Familienplanung (NFP) immer beliebter, wie eine Umfrage der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ ergibt.
Natürliche Methode vor allem unter jungen Frauen beliebt
Woher kommt diese Kehrtwende? Clara Wedel, die im Bereich NFP geforscht hat und für ein Unternehmen arbeitet, das zur Beobachtung des weiblichen Zyklus eine App und einen Temperatursensor entwickelt hat, führt diese Entwicklung darauf zurück, dass inzwischen mehr auf die persönliche Gesundheit geachtet werde. „Das Bedürfnis nach Verhütungsmitteln mit weniger Nebenwirkungen hat unter den Frauen in den letzten Jahren stark zugenommen, deswegen ist der Pillen-Konsum am Zurückgehen“, so Wedel im Interview mit der „Tagespost“.
Dass die Nachfrage im Bereich NFP hingegen zunimmt, kann Wedel aus ihrer Arbeitserfahrung bestätigen. „Das Interesse hat vor allem unter jüngeren Frauen, also zwischen Anfang und Mitte 20, zugenommen. Viele beginnen gar nicht erst, die Pille zu nehmen, sondern wenden direkt die natürliche Methode an.“
Interesse an NFP als Chance für Vermittlung des Glaubens
Das bedeute allerdings nicht zwingend, dass mit der Anwendung der Methode auch das kirchliche Verständnis von Sexualität zugenommen habe: „Ich glaube, dass die natürliche Familienplanung eine große Chance bietet, die Sexualität im Sinne der Kirche zu leben. Sie muss aber nicht zwingend in diesem Sinne angewendet werden. Man kann die natürliche Empfängnisregelung genauso verwenden wie andere Verhütungsmittel, zum Beispiel die Pille.“ Doch das grundsätzliche Interesse an natürlicher Empfängnisregelung könne auch der Vermittlung des katholischen Glaubens dienen. DT/ vwe
Wie das gelingen kann und ob die Sorge berechtigt ist, dass durch die Anwendung von NFP ungewollte Schwangerschaften und damit auch Abtreibungen zunehmen, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.