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Lehrpläne setzen zu sehr auf Sexualität und Gender

Eltern in Großbritannien verlangen Einblick in die Lehrpläne an Schulen und beklagen: Schüler würden durch die Themensetzung manipuliert.
Sexualität in der Schule
Foto: IMAGO/frameshade (www.imago-images.de) | Zwei Drittel der Eltern fordern laut einer britischen Erhebung das Recht, ihre Kinder vom Sexualkundeunterricht zu befreien.

In Großbritannien liegt die Anzahl der Kinder im Alter von 16 und 18 Jahren, die Ihr Geschlecht ändern möchten oder dies bereits getan haben, inzwischen bei zehn Prozent. Der Think Tank „Civitas“ hat in diesem Zusammenhang Daten erhoben, die sich mit den Stellungnahmen der Eltern zu diesem Thema befassen. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Eltern fordern ein juristisch verbrieftes Recht auf Einsicht in alle Lehrpläne im Bereich Sexualkunde, die in Schulen angewendet werden.

Angst, abweichende Meinungen zu äußern

Diese Einsichtnahme wird derzeit mit der Begründung, es gäbe urheberrechtliche Probleme, verweigert. Die Sorge der Eltern beruht nicht nur auf der steigenden Anzahl von Kindern mit Geschlechtsidentitätsstörungen, sondern auch darauf, dass im Unterricht Praktiken wie Fesselungen, Gewaltanwendung, wie das Würgen des Sexualpartners, und Sadomasochismus als normale sexuelle Praktiken dargestellt werden und es keine einheitlichen Standards gibt.

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Zugleich wird in der Umfrage deutlich, dass die Schüler zwar ermutigt werden, eine breite Facette von Ansichten zu diesem Thema zu äußern, bei den Schülern aber dennoch eine erkennbare Angst besteht, vom Lehrprogramm abweichende Meinungen zum Ausdruck zu bringen, weil dies als „rassistisch“ oder LGBTQ-feindlich eingestuft und sanktioniert wird. 40 Prozent der Eltern sind inzwischen davon überzeugt, dass die Schule zu viel Zeit damit aufwendet, ihre Kinder über die Themen ethnische Herkunft, Sexualität und Gender zu unterrichten.

Zwei Drittel der Eltern verlangen außerdem das Recht, ihre Kinder vom Sexualkundeunterricht zu befreien und fordern zudem, dass externe Kooperationspartner, die in diesem Bereich unterrichten, über eine formale Akkreditierung verfügen und überprüfbar sein müssen. Die Sorgen der Eltern haben ihren Grund vor allem in der Beobachtung, dass die Kinder deutlich ängstlicher sind als früher und die Zahl der Angststörungen signifikant ansteigt. Jo-Anne Nadler, eine frühere Tory-Beraterin berichtet über die Erfahrungen in einer Jungen-Schule, die ihr Sohn besuche, und stellt fest, dass auch in Newslettern regelmäßig Begriffe wie toxische Männlichkeit, Mikroaggressionen, weiße Privilegien und unbewusste Vorurteile verwendet und die Schüler regelrecht manipuliert würden. “Die Schüler denken zu lehren wird durch eine von Aktivisten gesteuerten Agenda ersetzt, die dazu gedacht ist, die Kinder zu lehren, was sie zu denken haben”, betont Nadler.  DT/bst

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