Die Geschichte der Reformpädagogik muss neu geschrieben werden als die Geschichte einer „pädophilen Nebenrepublik“ (Christian Füller), in der mächtige Strippenzieher in der Kinder- und Jugendhilfe ihr pädagogisches Renommee benutzten, um Jungen sexuell zu missbrauchen. Dies zeigt der am Freitag in Berlin vorgestellte Ergebnisbericht zu „Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe“. Ausgangspunkt der Studie eines sechsköpfigen Teams der Universität Hildesheim war die als „Kentler-Experiment“ gewordene Praxis der Unterbringung von Jungen bei pädophilen Pflegevätern. Es gab diese Pflegestellen seit etwa 1970 und die letzte dieser Pflegestellen wurde erst 2003 aufgelöst.
Reformpädagogik
Kentler und die Folgen: Der organisierte Missbrauch
Nach neuen Erkenntnissen zu Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe muss die Geschichte der Reform- und Sexualpädagogik neu geschrieben werden.