Der „Duce“ wird zur Fernsehfigur: Der Pay-TV-Sender Sky kündigte an, den Bestseller-Roman „M: Son Of The Century“, der das Leben von Italiens Diktator Benito Mussolini (1883-1945) zum Inhalt hat, als achtteilige Miniserie verfilmen zu wollen. Die Dreharbeiten sollen 2023 beginnen. Die Serie wird dann in allen Sky-Märkten zu sehen sein, darunter auch in Deutschland.
Der Urvater der modernen Diktatur
„M“ umfasst die Zeit von der Gründung der „Fasci Italiani“ im Jahr 1919 bis hin zu Mussolinis berüchtigter Rede im Parlament nach der Ermordung des sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti im Jahr 1925. Laut Sky soll die Serie den Zuschauern auch einen Einblick in Mussolinis persönliche Beziehungen geben und aufzeigen, wie es dem Diktator gelang, sich ein ganzes Land untertan zu machen. Dies soll mit historischer Genauigkeit, bezeugt durch zahlreiche Quellen und Fakten, geschehen.
„In den letzten Jahren haben wir die Geburt neuer Formen von Populismus, Souveränität und Autoritarismus erlebt“, sagt Serienproduzent Lorenzo Mieli. „Spuren des Mannes, der vor hundert Jahren den Marsch auf Rom unternahm, finden sich in vielen Figuren der heutigen Zeit. Dies gilt umso mehr, als Europa wieder einmal zum Kriegsschauplatz geworden ist“, ergänzt der CEO der Produktionsfirma „The Apartment“.
Scurati: „Kampf zwischen Demokratie und Diktatur noch nicht vorbei“
Letztendlich sei die Lebensgeschichte Mussolinis eine „außerordentlich zeitgemäße Geschichte, aber auch eine Reise in die grenzenlosen Ambitionen, Verführungskünste, Beziehungen und Ängste eines Mannes, der einen großen Teil des italienischen Volkes dazu brachte, sich in ihn zu verlieben, und sie dann in den Abgrund riss. In dem er am Ende selbst den Tod fand.“
Antonio Scurati, der die Vorlage zur TV-Serie verfasste und dessen Romanvorlage sich weltweit über 600.000 mal verkaufte, ergänzt: „'M' schildert - zum ersten Mal von innen - den Aufstieg der faschistischen Diktatur und die unheilvolle Macht des Diktators Benito Mussolini. Ein Thema von tragischer Aktualität.“ Scurati wörtlich: „Wir brauchen Geschichten, die die Leidenschaft für die Freiheit wecken. Der Kampf zwischen Demokratie und Diktatur ist noch nicht vorbei.“ DT/sta