Es sind Satiriker ohne Skrupel. Nach außen hin geben sie sich gerne den Anschein des politischen Aufklärers, der sich nur deswegen die Clownsmaske aufsetzt, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Aber in Wirklichkeit ist für sie alles nur ein Spiel. Und dieses Spiel kann selbst angesichts des Todes nicht angehalten werden.
Der Fall von El Hotzo, bürgerlich Sebastian Hotz, ist symptomatisch. Er hatte bei „X“ den Anschlag auf Donald Trump mit einem Bus verglichen: „leider knapp verpasst“. Außerdem hatte er geschrieben, wie von verschiedenen Medien veröffentlichte Screenshots belegen: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ Immerhin scheint es ihm nun an den Kragen zu gehen. Das ZDF - Hotz hat Gags für Jan Böhmermann geschrieben - hat sich von ihm distanziert, der RBB will das Gespräch mit ihm suchen.
Auf der richtigen Seite ist alles erlaubt
Aber Hotz ist eben nur ein Symptom. In den letzten Jahren hat sich eine selbstgerechte linke Satire-Szene entwickelt, die, oft im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beheimatet, zu glauben scheint, sie sei moralischen Kriterien irgendwie enthoben. Die Sonne in diesem System ist Jan Böhmermann, aber es kreisen eben auch viele kleine Trabanten um ihn, so wie Hotz.
Die Devise lautet: Wir sind auf der richtigen Seite und deswegen ist alles erlaubt. Gleichzeitig – obwohl wie gesagt aus dem ÖRR-Säckel üppig bezahlt – erwecken sie immer gerne den Eindruck, sie sprächen irgendwie aus einer Minderheitenposition heraus, wenn sie mit ihren Gags Politiker, die ihnen nicht passen, an den Pranger stellen (es fängt bei Friedrich Merz an und hört bei Donald Trump noch nicht auf).
Tatsächlich sind sie aber so etwas wie die Prätorianer-Garde des linksliberalen Mainstreams. Jedem Senderverantwortlichen, dem am gesellschaftlichen Frieden etwas liegt, sollte endlich ein Licht aufgehen. Der linke Hass-Humor nützt am Ende nämlich nur den bösen Rechtspopulisten, die ja angeblich bekämpft werden sollen.
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