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Harrison Ford wird 80 Jahre alt: Schurke im Weltraumepos

Zufällig ein netter Schurke. Zum 80. Geburtstag von Harrison Ford. Der Schauspieler begründete mit der Rolle des Han Solo seinen Weltruhm. 
„Krieg der Sterne“ (1977)
Foto: Kino & Co | Als Han Solo in „Krieg der Sterne“ (1977) wurde Harrison Ford (rechts) weltweit bekannt. Neben ihm Carrie Fisher als Prinzessin Leia und Mark Hamill als Luke Skywalker.

Kaum ein Schauspieler kann auf solch einen kommerziellen Erfolg zurückblicken: Seine Rollen als Han Solo in fünf „Star Wars“-Filmen, sowie als Indiana Jones in (bisher) vier Filmen über den abenteuerlustigen Archäologen, machten Harrison Ford, der nun 80 Jahre alt wird, zu einem der bekanntesten Hollywood-Darstellern überhaupt.

Der „Schurke“ im Weltraumepos – damals (1977) noch „Krieg der Sterne“ genannt – machte ihn über Nacht weltbekannt. Sicher: Die Hauptfiguren im ersten „Star Wars“-Film, der später in „Star Wars IV – Eine neue Hoffnung“ umbenannt wurde, waren Luke Skywalker (Mark Hamill) und Prinzessin Leia (Carrie Fisher). Dazu spielte kein Geringerer als Sir Alec Guinness als Jedi-Meister Obi Wan Kenobi mit. Dennoch: Mit der Selbstironie, mit der er den draufgängerischen Han Solo spielte, der doch noch zum selbstlosen Helden mutiert, stahl Harrison Ford allen anderen Darstellern die Show.

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Die erste große Rolle

Dabei war Han Solo die erste größere Rolle überhaupt für Harrison Ford. Dem am 13. Juli 1942 in Chicago geborenen Schauspieler und Produzent gelang es zunächst nicht, sich im Schauspielgeschäft zu etablieren. Obwohl er seit Mitte der 1960er Jahren kleinere Rollen erhielt, reichte die Schauspielerei nicht aus, um seine Familie zu ernähren – Ford war seit 1964 verheiratet. Deshalb begann er, als Tischler sowie als Veranstaltungstechniker und Kameraassistent beispielsweise für die Rockgruppe „The Doors“ zu arbeiten.

Erst George Lucas' Angebot, eine der wichtigen Nebenrollen in „American Graffiti“ (1973) zu übernehmen, brachte die Wende: Der inzwischen zum Kinoklassiker aufgestiegene Film wurde ein großer Filmerfolg, und machte Harrison Ford bekannt. So kam es, dass Lucas ihn vier Jahre später für die Rolle verpflichtete, die Ford weltweit berühmt machte.

Neben Han Solo und Indiana Jones lieh Harrison Ford noch einer weiteren berühmten Kinofigur sein Gesicht: Er übernahm die Hauptrolle des Polizisten Rick Deckard in Ridley Scotts Science-Fiction-Mystery-Film „Blade Runner“ (1982). Das futuristische Produktionsdesign zusammen mit Vangelis' Filmmusik machten den auf der Vorlage von Philip K. Dick „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ basierenden Spielfilm mit den noch immer höchst aktuellen Bezügen – Stichwort Transhumanismus – zu einem der interessantesten Filmen aus den 1980er Jahren, der 2017 in „Blade Runner 2049“ von Denis Villeneuve eine Fortsetzung fand.

Zurück zu den Wurzeln

Obwohl sich Harrison Ford nicht unbedingt durch Vielseitigkeit auszeichnet, konnte er nicht nur in Actionfilmen überzeugen.

Seine Qualitäten als Charakterdarsteller hat er ebenso unter Beweis gestellt – insbesondere in den Filmen „Der einzige Zeuge“ (1985), für den er eine Oscar-Nominierung erhielt, und „In Sachen Henry“ (1991), in dem er einen erfolgreichen, zynischen Anwalt verkörperte, der nach einem Raubüberfall sein Gedächtnis verliert und durch die Liebe seiner Familie zum Leben zurückfindet.

Die Filmdatenbank „Internet Movie Data Base IMDb“ verzeichnet 85 Einträge mit Harrison Ford als Schauspieler, einschließlich drei noch nicht fertigen Projekten – darunter dem für 2023 angekündigten fünften „Indiana-Jones-Film“. Denn Ford, der nach zwei Ehescheidungen in dritter Ehe mit Schauspielerin Calista Flockhart überwiegend auf einer Ranch in Wyoming lebt, ist in den letzten Jahren sozusagen zu seinen Wurzeln zurückgekehrt: Nicht nur, dass er 2015 wieder den Part des Han Solo in „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ übernahm. Auch dass er, wie bereits gesagt, 35 Jahre später den Replikanten-Jäger Rick Deckard in „Blade Runner 2049“ erneut spielte, deutet in diese Richtung.

Privat ist Harrison Ford ebenfalls für seinen Einsatz für die Umwelt bekannt – in Anerkennung dafür ist eine Ameisen- („Pheidole harrisonfordi“) und eine Webspinnenart („Calpohia harrisonfordi“) nach ihm benannt.

Ob Weltraum- oder Archäologie-Abenteurer, ob Detektiv oder Agent: Harrison Ford spielte allesamt Identifikationsfiguren. Das macht ihn zu einem der markantesten Gesichter des heutigen Filmgeschäfts. Am 13. Juli ist er 80 Jahre alt geworden.

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