Der Schriftsteller Michael Zeller hat gut Kontakte in die Ukraine. Im September 2019 war er Gast des ukrainischen PEN in Charkiw. Sein Buch, Die Kastanien von Charkiw, Mosaik einer Stadt, war in Deutschland 2021 erschienen.
Die Kontakte des Autors aus der Ukraine berichten ihm vom Krieg und den Folgen für sie selber und für die Menschen, die dort leben. Eine Frau aus Charkiw beschreibt den Zustand ihrer Wohnsiedlung. Es ist kalt und es gibt kein Wasser mehr. Den Moskovitern, wie die Ukrainer die Russen oft nennen schlägt die blanke Verachtung entgegen. Die Menschen befürchten "Säuberungen" wie es sie in der jüngeren Geschichte schon einmal gab.
Kultur und Sprache
Erinnerungen an frühere Zeiten vermischen sich mit Eindrücken des aktuellen Kriegsgeschehens. Zeller macht sehr plastisch deutlich, wie grausam die Kriegsfolgen sind. Die kulturelle Eigenart der Ukraine, die Sprache, die Geschichte und der Stolz der Menschen auf ihr Land, alles das bringt der Krieg deutlich zu Tage. In den Schilderungen der einzelnen Personen schimmert es durch. Vieles erschließt sich dem Außenstehenden gar nicht und doch ist es tief im Herzen der Menschen in der Ukraine verwurzelt.
Zornige Intellektuelle
Selbst gelehrte Frauen zeigen den Wunsch das Land zu verteidigen. So wünscht sich eine Übersetzerin, die in Deutschland lebt und mit einem Professor verheiratet ist, in Kiew zu sein und das Land mit der Waffe in der Hand gegen die Invasoren zu verteidigen. Der Mut der Ukrainer kann einen nicht kalt lassen. In beeindruckenden Worten schildern die Zeitzeugen, die Zeller zu Wort kommen lässt, wie stark der Wille der Ukrainer ist, sich zu behaupten. Der Artikel endet mit Fanfaren und mit der Erkenntnis des Schriftstellers, noch im Frieden lebende, fingen dennoch an. ihre Sprache zu verändern. DT/pwi
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost Stimmen von Menschen aus der Ukraine zum Krieg und zu ihrem Mut ihr Land gegen den Eindringling zu verteidigen.