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Erzbistum Paderborn führt geschlechtergerechte Sprache ein

Mit einem Leitfaden, der von der Abteilung Kommunikation des Erzbistums Paderborn erarbeitet wurde, wird neue Sprachregeln im westfälischen Erzbistum eingeführt. Sie sollen in der gesamten Kommunikation wie auch in der Liturgie verwendet werden
Erzbistum Paderborn mit neuen Regeln zur geschlechtergerechten Sprache
Foto: Marcus Brandt (dpa) | Ausgehend von der faktischen Abschaffung des in der deutschen Sprache üblichen generischen Maskulinums entwickelt die Redaktion des Sprachleitfadens die neuen Formulierungen.

An die „lieben Mitarbeitenden“ richtet der Generalvikar des Erzbistums Paderborn, Alfons Hardt, seine Nachricht. Das Erzbistum Paderborn führt eine „geschlechtergerechte Sprache“ ein, gibt Hardt auf der Website des Erzbistums bekannt. Sprache, so der Generalvikar, sei nicht nur Ausdruck von Bewusstsein, sie könne Bewusstsein prägen. Aus diesem Grunde bezeichnete er in seinem Anschreiben zur Einführung der geschlechtergerechten Sprach- und Schreibweise diese als unerlässlich. Mit einem Leitfaden, der von der Abteilung Kommunikation des Erzbistums erarbeitet wurde, wird die neue Sprache im westfälischen Erzbistum eingeführt. Sie soll in der gesamten internen und extern Kommunikation wie auch in der Liturgie verwendet werden.

Keine Binnenmajuskel, kein Gender-Sternchen

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Ausgehend von der faktischen Abschaffung des in der deutschen Sprache üblichen generischen Maskulinums entwickelt die Redaktion des Sprachleitfadens die neuen Formulierungen. Auf diese Weise soll von nun an im Erzbistum Paderborn geschlechtersensibel kommuniziert werden. Die Binnenmajuskel, das Sternchen oder der als „Gendergap“ bezeichnete Unterstrich im Wort gehören im Erzbistum Paderborn der Vergangenheit an.

Eine Liste von Worten, die der Leitfaden als „sprachsensibel“ bezeichnet, werden aus dem Wortschatz der Mitarbeiter des Erzbistums gestrichen. Eingeführt wird dafür im Wesentlichen ein Partizipialstil, der Personen durch ihre Tätigkeiten beschreibt. Der in der deutschen Sprache übliche Nominalstil soll fast vollständig eliminiert werden. Der „Arbeiter“ wird zum „Arbeitenden“, der „Leiter“ wird zum „Leitenden“.

Die Abteilung Kommunikation, die diese neue Sprache für das Erzbistum Paderborn entwickelt hat, steht Mitarbeitern des Erzbistums in der kommenden Zeit beim Erlernen und Einüben der Neuerungen nach Angaben des Erzbistums hilfreich zur Seite.

DT/pwi

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