Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Berlin

Die Wut der frommen Frauen

Maria 2.0 – Frauen an die Macht, Zölibat weg, Sexualmoral „überdenken“. Die Forderungen sind sattsam bekannt.
Flashmob Maria 2.0 in Ulm
Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa) | Frauen mit Pflastern über ihren Mündern stehen vor dem Ulmer Münster.

Maria 2.0 ist zunächst ein gutes Beispiel dafür, wie ein Medien-Hype im 21. Jahrhundert funktioniert.

Ein Schlagwort und ein paar Forderungen

Man braucht ein Schlagwort und ein paar klare Forderungen. Medien berichten dann darüber. Und andere Medien auch. Denn Medien berichten über Dinge, über die andere Medien berichten. Eine Kettenreaktion wird in Gang gesetzt. Schließlich will sich niemand nachsagen lassen, eine wichtige gesellschaftliche Entwicklung als solche zu spät erkannt zu haben. Pflichtschuldig wird zumindest die Pressemitteilung aufgenommen, zusammen mit einem schönen Foto.

Nachrichtenwert? Gleich Null!

Dabei ist der Nachrichtenwert gleich Null. Die Forderungen sind sattsam bekannt: Frauen an die Macht, Zölibat weg, Sexualmoral „überdenken“, „anpassen“, „ändern“. Oder den Bereich der Sexualität am besten gleich ganz aus der Morallehre streichen. Was geht's die alten Männer in Rom an! Was dagegen zu sagen ist, ist ebenfalls bekannt: Es geht in der Kirche nicht um Macht, sondern um Dienst. Der Zölibat ist bewährt, hat theologische Gründe und pastorale Vorzüge. Die Sexualität gehört zur Personalität des Menschen und ist daher immer Teilaspekt jeder Ethik – gerade einer solchen, die sagt: „Tu, was du willst!“

DT (jobo)

Warum die Tagesschau dennoch von „Erklärungsnot“ spricht, in welche „die männlichen Würdenträger“ durch Maria 2.0 geraten seien, und  wie „Wut“ mit „fromm“ zusammenpassen sollen, davon handelt der „Dicke Hund“ in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 23. Mai 2019. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

Themen & Autoren
Josef Bordat Maria 2.0 Sexualethik Zölibat

Weitere Artikel

Der Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz hat sich für eine zweite Amtszeit konstituiert. Neu mit an Bord ist der in München tätige Priester Wolfgang F. Rothe.
17.12.2024, 19 Uhr
Meldung
Kentler, Sielert & Co.: Das neue Rahmenkonzept für sexuelle Bildung im Erzbistum Hamburg erstaunt. Dass „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ Missbrauchsprävention sein soll, ist unhaltbar.
04.09.2025, 21 Uhr
Susanne Hartfiel

Kirche

Für Todesstrafe und gegen Abtreibung zu sein, ist kaum pro-life, findet der Papst. Was gibt es daran zu meckern? Auch die Kirche lernt dazu.
02.10.2025, 18 Uhr
Stefan Rehder
Der ehemalige Pfarrer von Hauzenberg, der wegen Alkoholmissbrauch in der Jugendarbeit vorläufig suspendiert worden war, will nun aus den Priesterstand entlassen werden.
02.10.2025, 14 Uhr
Meldung
Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer