Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer plädiert dafür, dass sich der sogenannte „Synodale Weg“ auch mit dem Thema „Neuevangelisierung“ auseinandersetzt. Dem Vorschlag, ein Forum über die Erneuerung des Glaubens zu veranstalten, könne er viel abgewinnen, so Wilmer im Gespräch mit der vatikanischen Nachrichtenplattform „Vatican News“.
Eigentlicher Auftrag bleibt von Themen des "Synodalen Wegs" unberührt
Themen wie den Umgang mit Macht, Partizipation, Bewertung der Sexualität, priesterliche Lebensform und die Rolle der Frau müsse man zwar auch angehen. Von außen wahrgenommen seien das jedoch zunächst Themen, „die die kirchliche Struktur und daher eher eine Binnensicht betreffen. Sie sind wichtig für die Wahrhaftigkeit, aber unser eigentlicher Auftrag bleibt davon unberührt“.
Im Zentrum, so Bischof Wilmer, stehe die Botschaft Jesu. „Wie gehen wir auf die Menschen zu, wie sind wir bei den Menschen, wie sind wir vor allem bei den jungen Menschen, wo sind wir bei älteren und vereinsamten Menschen, wo sind wir bei Migranten, bei Menschen, die in Not sind, wo sind wir bei jenen, die sich sehnen nach Tiefe und Spiritualität?“ Das sei der eigentliche Auftrag der Kirche.
Missbrauch als "Nagelprobe" fürs Bischofsamt
Das Thema „Missbrauch“ bezeichnete Wilmer als „Nagelprobe“ für sein Bischofsamt. Zwischendurch habe er „Angst und Sorge“ gehabt, auf das Thema festgelegt zu werden. Inzwischen sei er aber guter Dinge, so der Bischof, „weil wir alles massiv umgestellt haben. Wir haben Leute von außen angeworben, wir haben den männerbündlerischen Kreis durchbrochen, wir haben Fachleute angeworben, wir haben dezentrale Kreise aufgestellt, wir arbeiten mit der Staatsanwaltschaft zusammen, wir arbeiten praktisch nur noch mit Leuten von außen zusammen, die nicht auf der Gehaltsliste des Bistums stehen“.
DT/mlu
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