Der renommierte deutsche Aussagepsychologe Max Steller ruft die katholische Kirche in Deutschland dazu auf, bei ihren Bemühungen um Aufklärung von sexuellem Missbrauch durch Geistliche die lebenszerstörenden Folgen von Falschverdächtigungen nicht aus den Augen zu verlieren.
Scheinerinnerungen können Geistliche zu Unrecht belasten
In einem Beitrag für „Die Tagespost“ (Donnerstag) legt der emeritierte Professor für Forensische Psychologie an der FU Berlin anhand eines Falls aus dem Erzbistum Köln dar, wie als subjektive wahr empfundene Scheinerinnerungen Geistliche zu Unrecht belasten können. „Offenbar reichen ungesicherte Beschuldigungen, um verstorbene ehemalige Bedienstete an den Pranger zu stellen. In mir steigt ein beängstigendes Gefühl auf, wenn Aufdeckungseifer zur Menschenjagd mutiert“, so Professor Steller. Auch Tote hätten ein Recht auf die Unschuldsvermutung und einen Anspruch auf Beweise, bevor sie als Täter denunziert würden. DT/om
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ mehr darüber, wie Falschbeschuldigungen mithilfe der Aussagepsychologie vermieden werden können.