Erstmals werden die orthodoxe und die katholische Bischofskonferenz Österreichs gemeinsam tagen. Beide Bischofskonferenz beraten am 4. November in Wien Themen, die für beide Kirchen wichtig sind, bevor sie gemeinsam die orthodoxe Vesper in der griechisch-katholischen Kathedrale feiern.
Inner-orthodoxer Streit überschatter Sitzung
Die gemeinsame Sitzung ist allerdings von einem inner-orthodoxen Streit überschattet: Wegen der Anerkennung der Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie durch den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios, boykottiert die Russisch-Orthodoxe Kirche derzeit alle Treffen und Tagungen, bei denen ein Vertreter des Ökumenischen Patriarchats den Vorsitz führt. Also auch die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich, die der Repräsentant des Ökumenischen Patriarchats, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis, seit 2011 präsidiert. An der gemeinsamen Sitzung am 4. November wird deshalb der Vertreter der russischen Orthodoxie, Metropolit Ioann Roschtschin, nicht teilnehmen.
400.000 orthodoxe Christen in Österreich
Die Orthodoxe Bischofskonferenz, der die Repräsentanten von sieben orthodoxen Kirchen angehören, vertritt die orthodoxen Anliegen gegenüber dem Staat und seinen Behörden. Gemeinsam regeln die unterschiedlichen orthodoxen Kirchen vor allem den Religionsunterricht, die Militär- und Krankenhausseelsorge sowie die Jugendarbeit. In Österreich leben etwa 400.000 orthodoxe Christen, von denen knapp drei Viertel der Serbisch-Orthodoxen Kirche angehören. 13.600 Schüler besuchen den orthodoxen Religionsunterricht.
DT/KAP/sba
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