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Hoffnung auf den Schutz der Gottesmutter

Eine „apokalyptische Bestie“ greife die Ukraine heute von Russland aus an, sagt der katholische Großerzbischof Schewtschuk. Er dankt dem Papst für die Weihe Russlands und der Ukraine.
Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk
Foto: MASSIMILIANO MIGLIORATO/CPP / via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Großerzbischof Schewtschuk erinnerte daran, dass bereits Großfürst Wolodymyr die Stadt Kiew, sein Reich und sein Volk dem Schutz der Jungfrau Maria anvertraute.

Die Weihe Russlands und der Ukraine, die Papst Franziskus heute um 17 Uhr vornehmen wird, ist nach Ansicht des ukrainischen Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk „der Höhepunkt des Sieges über das Böse, über den Teufel und seine Diener“.

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Eine apokalyptische Bestie

In einer Predigt sagte das Oberhaupt der mit Rom unierten Katholiken der Ukraine: „Möge das Übel im Norden, Süden, Westen und Osten der Ukraine besiegt werden. Wir wissen, dass das Unbefleckte Herz Mariens ein Symbol ihres heiligen und reinen Willens ist, den sie zeigte als sie dem Erzengel Gabriel ´Ja´ sagte.“ In diesem Moment habe die selige Jungfrau Maria dem Teufel den Kopf abgeschlagen, „einer apokalyptischen Bestie, die erneut wütet und die Ukraine von Russland aus angreift“, so der in Kiew residierende Großerzbischof.

Schewtschuk erinnerte daran, dass bereits Großfürst Wolodymyr, mit dem die Christianisierung der Ukraine im Jahr 988 begann, die Stadt Kiew, sein Reich und sein Volk dem Schutz der Jungfrau Maria anvertraute. Auch am Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2014 seien das ukrainische Volk und sein Staat dem Schutz Mariens anempfohlen worden. Schewtschuk zeigte sich dankbar, dass nun „der Nachfolger des Apostels Petrus in Einheit mit den Bischöfen der weltweiten Kirche“ die Ukraine und Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens weiht.

Die betende Jungfrau Maria als „Kern, aus dem alles wiedergeboren wird“

Hunderte ukrainische Zivilisten haben in den Kirchen, etwa in der Krypta der Auferstehungskirche der unierten Katholiken in Kiew, Zuflucht gefunden. Das Oberhaupt der mit Rom unierten Katholiken des byzantinischen Ritus deutete das in einer Predigt am Donnerstag so, dass die Mutter ihre Kinder birgt und beschützt.

Mit Verweis auf eine Marienikone aus dem 11. Jahrhundert, die die Gottesmutter mit zum Gebet erhobenen Händen zeigt, sagte Schewtschuk, diese Kiewer „Oranta“ werde als „unzerstörbare Mauer“ bezeichnet. „Wir spüren, dass die selige Jungfrau Maria heute im Gebet über Kiew steht, und wir schließen uns ihr im Gebet an.“

Das Oberhaupt der etwa fünf Millionen Gläubige zählenden katholischen Kirche des byzantinischen Ritus erinnerte an die Zerstörungen und Eroberungen Kiews durch die Mongolen und die Russen. Stets sei die betende Gottesmutter in der Sophienkathedrale zu Kiew die „lebendige, unbesiegte Wurzel, der Kern, aus dem alles wiedergeboren wird“ gewesen. „Sie sah die Invasion der Fürsten von Moskau und die kommunistischen Invasoren, aber immer hob sie unaufhörlich die Hände zum Gebet für das Volk.“ DT/sba

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