Zum Ende des internationalen Gipfels für Kinderrechte im Vatikan hat Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben angekündigt, in dem er seine Gedanken zum Thema darlegen möchte. Einzelheiten nannte er einem Bericht von „Vatican News“ vom Montag zufolge nicht. Nachdem der Papst den Anwesenden gedankt hatte, „Vorschläge zum Schutz der Rechte der Kinder erarbeitet und sie nicht als Zahlen, sondern als Gesichter angesehen“ zu haben, erklärte er, diesem Einsatz Kontinuität verleihen und Kinderrechte in der gesamten Kirche fördern zu wollen, indem er ein Apostolisches Schreiben verfassen werde, „welches den Kindern gewidmet ist“.
Am Gipfel teilgenommen haben unter anderem Königin Rania von Jordanien, der ehemalige italienische Ministerpräsident Mario Draghi, die Friedensnobelpreisträger Al Gore und Kailash Satyarthi, die Holocaust-Überlebenden Edith Bruck und Liliana Segre, der britische Rabbiner David Rosen, der Chefökonom der Welternährungsorganisation FAO, Máximo Torero, und Interpol-Präsident Naser Al-Raisi. Aus Deutschland nahm Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, teil.
Zuvor hatte er aus einem Brief vorgelesen, den ihm zehn Kinder aus aller Welt zugesandt hatten. Darin dankten die Kinder dem Papst dafür, dass er sich für sie einsetze und um deren Zukunft sorge. So wie die Welt jetzt sei, „gefällt sie Dir nicht, und uns auch nicht!“, schreiben sie.
„Wir wollen Frieden!“
Wörtlich heißt es in dem Brief: „Wir wünschen uns eine gerechtere Welt, ohne Spaltung zwischen den Völkern, zwischen Arm und Reich, zwischen jungen und älteren Menschen. Eine Welt, die auch sauberer ist, in der die Verschmutzung nicht die Wälder zerstört, das Meer verschmutzt und viele Tiere tötet". Man wünsche sich eine Welt, „in der alle Kinder (aber wirklich alle!) gut aufwachsen können, lernen, spielen und in Frieden leben können. Wir wollen Frieden!“ Sie wollten dem Papst helfen, so die Kinder, „eine schöne Zukunft für alle aufzubauen". Dies sei zwar schwierig zu erreichen, aber, „wenn Du uns hilfst, wird es leichter!“
Bevor der Papst den Saal verließ, unterzeichnete der Papst einen auf dem Gipfel erarbeiteten Appell, der in acht Punkten konkrete Einsatzfelder für das Wohlbefinden der Kinder ausformuliert. Dieser Appell soll Führungspersönlichkeiten weltweit zugänglich gemacht werden.
Papst prangert desaströse Zustände im Leben von Kindern an
Dass die Kinder dem Papst am Herzen liegen, hatte er bereits in seiner Eröffnungsrede des Gipfels deutlich gemacht, als er unter anderem sagte, dass Kinder den „Götzen der Macht, der Ideologie und der nationalistischen Interessen geopfert werden“, und rund 150 Millionen Kinder keine rechtliche Existenz hätten, was ihnen den Weg zu Bildung oder Gesundheitsversorgung versperre. Es gebe für sie „keinen Schutz durch das Gesetz und sie können leicht missbraucht oder als Sklaven verkauft werden“. Und nicht zuletzt prangerte er die „mörderische Praxis der Abtreibung“ an. DT/dsc
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