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Papst: Missbrauch und Zölibat nicht miteinander verbunden

Franziskus spricht über die „zerstörerische, menschlich teuflische“ Natur des Missbrauchs. Er geschehe aber auch an Orten, wo es den Zölibat nicht gebe.
Papst Franziskus - Kommentar zum Missbrauch
Foto: Andrew Medichini (AP) | Missbrauch gibt es nicht nur in der Kirche. Papst Franziskus lehnt es ab von einer Verbindung zu dem Zölibat zu sprechen.

In einem am Montagabend veröffentlichten Interview des Fernsehsenders CNN Portugal hat Papst Franziskus klargestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen sexuellem Missbrauch und dem Zölibat gibt. In dem von der Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) eingesehenen Statement, spricht er über die „zerstörerische, menschlich teuflische“ Natur des Missbrauchs. Er geschehe aber auch an Orten, wo es den Zölibat nicht gibt, allen voran in den Familien.

Man müsse sich deshalb besonders der „Monstrosität eines Kirchenmannes oder einer Kirchenfrau“ klarwerden, „die psychisch krank oder böse ist und ihre Position zur persönlichen Befriedigung ausnutzt“: Unsere „Kultur ist eine Kultur des Missbrauchs“, so Franziskus. 

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Priester und Ordensfrauen stünden in einer besonderen Verantwortung, da sie Kinder zu Gott führen sollen. Deshalb seien selbst Einzelfälle von Missbrauch „ungeheuerlich“. Er wolle die Fälle des Missbrauchs nicht kleinreden oder leugnen, so Franziskus. Diese zerstörten das Leben der jungen Menschen.

Der Papst stellt klar: Es gebe keine Toleranz für Missbrauchsfälle. Priester, die missbraucht hätten, könnten keine Priester bleiben. DT/jmo

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