Papst Franziskus möchte bald nach Russland und in die Ukrainereisen. Dies bekräftigte das Katholikenoberhaupt gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“. Es sei möglich, dass er im Anschluss an seine Reise nach Kanada, die für den 24. bis 30. Juli geplant ist, Moskau und Kiew besuchen werde. „Als erstes werde ich nach Russland gehen, um zu versuchen, in irgendeiner Weise zu helfen. Aber ich werde gerne beide Hauptstädte besuchen“, zitiert „Reuters“ am Montag aus einem 90-minütigen Interview mit Franziskus, das bereits am Samstag stattgefunden hat.
Erste Papst-Reise nach Moskau überhaupt
Franziskus erklärte darin auch, dass eine erste Vatikan-Anfrage zu einer Reise nach Moskau schon vor einigen Monaten gestellt, von russischer Seite jedoch abgelehnt worden sei. Es sei damals noch nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, so der Kreml laut Franziskus. Dies habe sich nun wohl geändert. Mit Moskau habe man sich abermals über einen möglichen Besuch ausgetauscht, „da ich dachte, wenn der russische Präsident mir doch nur ein kleines Fenster gewähren würde, um dem Friedensanliegen zu dienen…“, so der Papst.
Der Kontakt besteht Franziskus zufolge zwischen dem vatikanischen Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, und dem russischen Außenminister, Sergej Lawrow. Sollte der Besuch zustande kommen, wäre es die erste Reise eines Papstes nach Moskau überhaupt. Im Vatikan besteht jedoch auch die Sorge, eine solche Reise könne von Seiten des Kremls instrumentalisiert werden. DT/mlu
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.