Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Weltsynode 

Franziskus: Weltsynoden-Beschlüsse sind Teil des ordentlichen Lehramts

Eine begleitende Notiz des Papstes bestätigt die Beschlüsse der Weltsynode als kirchenrechtlich verbindlich.
Papst Franziskus bei der Abschlussmesse zur Weltsynode
Foto: IMAGO/Massimo Valicchia (www.imago-images.de) | Papst Franziskus hat die rechtliche Verbindlichkeit des Abschlussdokuments der Weltsynode in einer begleitenden Notiz bestätigt, die der Vatikan am Montag veröffentlichte.

Das Abschlussdokument der Weltsynode ist Teil des ordentlichen Lehramts der katholischen Kirche: Papst Franziskus hat die rechtliche Verbindlichkeit in einer begleitenden Notiz bestätigt, die der Vatikan am Montag veröffentlichte.

Lesen Sie auch:

Der Papst verkündete in dem Schreiben: „Das Schlussdokument ist Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri“ und „als solches bitte ich, es anzunehmen“, zitiert die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA).

Kirchen schon jetzt verpflichtet, Entscheidungen zu treffen

Papst Franziskus präzisierte mit der Notiz seine vorherigen Worte zu den Synodenbeschlüssen: „Bei der Verabschiedung des Dokuments am 26. Oktober habe ich gesagt, dass es ,nicht streng normativ ist' und dass ,seine Anwendung mehrere Vermittlungen erfordern wird'. Das bedeutet nicht, dass es die Kirchen nicht schon jetzt verpflichtet, Entscheidungen zu treffen, die mit den darin enthaltenen Angaben übereinstimmen.“

Alle Ortskirchen und kirchlichen Vereinigungen seien somit nun dazu verpflichtet, die maßgeblichen Beschlüsse des Abschlussdokuments und die begleitenden Prozesse umzusetzen. Erklärte Zusammenhänge und Voraussetzungen seien dabei zu berücksichtigen.

Kein Ende des synodalen Prozesses

Trotzdem erläuterte der Papst, dass mit diesen Maßnahmen der synodale Prozess nicht zu einem Ende komme. Besonders wolle er bei den turnusgemäßen Ad-limina-Besuchen der Ortsbischöfe in Rom über die Umsetzung der Beschlüsse informiert werden. Dabei soll jeder Bischof ihm mitteilen, „welche Entscheidungen in der ihm anvertrauten Ortskirche im Hinblick auf die Vorgaben des Schlussdokuments getroffen worden sind, welche Schwierigkeiten aufgetreten sind und welche Früchte sie getragen haben“, so Franziskus. Die Vatikanbehörden und das vatikanische Synodensekretariat sollen diese Umsetzungsphase maßgeblich begleiten.

Die Weltsynode, die sich im Kern mit potenziell neuen Mitwirkungsmöglichkeiten aller Gläubigen beschäftigte, tagte in erster Runde im Oktober 2023 und dann erneut ab dem 2. Oktober dieses Jahres. In Vorberatung auf die zwei Treffen hatte es in der gesamten katholischen Weltkirche sogenannte Kontinentalversammlungen gegeben. Die Synodalberatungen wurden mit zahlreichen Beschlüssen beendet, die grundlegenden Reformen der Kirche den Weg bereiten sollten. Dazu gehörte unter anderem auch eine Dezentralisierung der katholischen Weltkirche mit vermehrter Beteiligung der kirchlichen Basis, also den Laien, an wichtigen Entscheidungen. DT/jmo

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung KNA - Katholische Nachrichten Agentur Papst Franziskus Päpste Weltkirche

Weitere Artikel

Patriarch Kyrill hat das Moskauer Patriarchat dem Imperialismus Putins zur Verfügung gestellt. Die Ökumene leidet darunter.
31.07.2025, 19 Uhr
Stephan Baier
Hat die Kirche in Deutschland eine Zukunft? Der Paderborner Erzbischof Udo Bentz diskutiert mit FAZ-Redakteur Daniel Deckers über die Zukunft der Institution.
06.11.2025, 15 Uhr
Marco Gallina
Neben dem Petersdom liegen der Campo Santo Teutonico, ein kleines Areal mit Friedhof, Basilika und Priesterkolleg. Hier verbinden sich Glauben, Kultur und Geschichte.
02.11.2025, 17 Uhr
Thomas Rusche

Kirche

Der emeritierte Bischof von Eichstätt befürchtet eine Abkehr von der biblischen Anthropologie und warnt vor einem pastoralen Ansatz ohne theologisches Fundament.
03.12.2025, 12 Uhr
Meldung
Wenn Desinteresse nicht zum Leitmotiv beim Thema Synodalität werden soll, ist die Mitarbeit aller gefragt, keine maximale Gremienverehrung. Das Erzbistum Köln macht es vor.
03.12.2025, 11 Uhr
Regina Einig
Viele Katholiken in Deutschland würden ihre Art, Kirche zu leben, darin nicht erkennen, so Leo XIV. Weiterer Dialog und Zuhören seien notwendig, um keine Stimme auszuschließen.
02.12.2025, 18 Uhr
Meldung
Papst Leo plädiert für ein „neues Denken“ im Nahen Osten: Gerade die Religionen können zeigen, dass Friede und Versöhnung möglich sind.
02.12.2025, 18 Uhr
Guido Horst
Was haben Weihnachten und Hochzeiten gemeinsam – jedenfalls, wenn man Jesus Christus um seine Meinung fragt?
03.12.2025, 00 Uhr
Redaktion