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Erzbischof Gänswein offiziell als Nuntius in Litauen eingeführt

Der langjährige Privatsekretär von Benedikt XVI. hat mit der Übergabe des offiziellen Beglaubigungsschreibens seine Stelle als Nuntius im Baltikum angetreten.
Gänswein ins Amt als Papstbotschafter im Baltikum eingeführt
| Am Freitag überreichte Erzbischof Gänswein sein Beglaubigungsschreiben als Nuntius für Estland, Lettland und Litauen dem litauischen Präsident Gitanas Nauseda und trat damit sein Amt als Papstbotschafter im Baltikum an.

Der ehemalige Papstsekretär Erzbischof Georg Gänswein ist nun offiziell Apostolischer Nuntius in Litauen. Am Freitag hatte er sein Beglaubigungsschreiben als Nuntius für Estland, Lettland und Litauen dem litauischen Präsident Gitanas Nauseda überreicht und damit sein Amt als Papstbotschafter im Baltikum angetreten.

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Laut Angaben auf der offiziellen Website des litauischen Präsidenten gratulierte Nauseda dem ehemaligen Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. zu seiner Ankunft in Litauen und nachträglich auch zu seinem 40. Priesterjubiläum, das dieser bereits im Mai gefeiert hatte.

Kirche war wichtige Stütze unter sowjetischer Besatzung

Anlässlich der feierlichen Übergabe im Präsidentenpalast von Vilnius betonte Nauseda die besondere Beziehung Litauens zum Heiligen Stuhl. Die Litauer würden nie vergessen, dass sich der Heilige Stuhl weigerte, die Besetzung und Annexion Litauens durch die Sowjetunion 1940 anzuerkennen, so der Präsident. Außerdem sei die katholische Kirche „sowohl während der sowjetischen als auch der zaristischen russischen Besatzung eine wichtige Stütze für die innere Stärke des Landes“ gewesen, erklärte Nauseda laut der offiziellen Pressemeldung.

Besonders seien auch der Besuch von Papst Johannes Paul II. nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit 1991 und seine vorherige Ermahnung „Habt keine Angst!“ gewesen. Er habe dadurch den Litauern „Mut gegeben, seine auf Wahrheit und Gerechtigkeit gegründeten Ziele zu verfolgen“. Diese Worte seien, so Nauseda, heute immer noch aktuell. Litauens Präsident rief dazu auf, die „von Russland brutal angegriffene Ukraine zu unterstützen“.

Einsatz für den Frieden in der Ukraine

In diesem Kontext appellierte Nauseda auch an den Vatikan, weiterhin an seiner Unterstützung der Ukraine festzuhalten, damit der „Aggressor Russland gestoppt und die angegriffene Ukraine verteidigt werden“ könne. Ebenso lobte er das Engagement des Heiligen Stuhls für die Flüchtlinge aus der Ukraine.

Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es auch die Hilfe der internationalen Gemeinschaft und eine Sicherung der Grundsätze des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen, bemerkte Nauseda. Jedes andere Szenario außerhalb eines Sieges der Ukraine würde negative Folgen für Europa und seine Sicherheit haben. Präsident Nauseda fügte wörtlich hinzu, dass „der künftige Frieden auf der vollen Unterstützung der Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine beruhen muss“.

Papst Franziskus hatte Gänswein im vergangenen Jahr ohne eine Amtszuteilung in seine Heimaterzdiözese Freiburg versetzt. Erst im Juni dieses Jahres ernannte er den langjährigen Privatsekretär Benedikts XVI. zum Nuntius des Heiligen Stuhls in den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. DT/jmo

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