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Vom Katholizismus light zum Katholizismus zero

Eher eine Apostasie als ein Schisma. Der amerikanische Publizist George Weigel schreibt über die Entwicklung des Synodalen Weges.
Drei Mitglieder des Präsidiums Söding, Stetter-Karp, Bätzing
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Der Synodale Weg, im Bild drei Mitglieder des Präsidiums Söding, Stetter-Karp und Bätzing, steht im Fokus der Kritik von George Weigel.

Der amerikanische Publizist George Weigel rechnet für das Jahr 2023 mit einer Zuspitzung der Kirchenkrise in Deutschland. „Was in Deutschland passiert, wird mit der ersten Sitzung der Synode über die Synodalität „Für eine synodale Kirche“ im Oktober 2023 zusammenprallen. Und die Lösung der deutschen Krise wird, wenn auch vielleicht nicht vollkommen entscheidend, so doch zumindest ausgesprochen wichtig sein, um das Vermächtnis von Papst Franziskus zu definieren“, schreibt er in einem aktuellen Beitrag.

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Zustand der Apostasie

Weigel übt scharfe Kritik am Synodalen Weg, dessen Tiefpunkt er in der Zurückweisung der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über die göttliche Offenbarung verortet. Der deutsche „Synodale Weg“ stellt aus seiner Sicht keine Weiterentwicklung des Konzils, sondern das Gegenteil: „Er ist eine Ablehnung des Konzils.“, schreibt der Papstbiograf.

Es sei oft davon die Rede, der deutsche Katholizismus befinde sich in einem Zustand des Schismas. Das stellt aus Weigels Sicht eine unzulängliche Beschreibung der deutschen Krise dar. Der deutsche Katholizismus, der sich in den Dokumenten des Synodalen Wegs äußere, befinde sich in einem „Zustand der Apostasie“, denn er erkenne „den überlieferten Glauben, der den Heiligen ein für allemal anvertraut ist“ (Judasbrief 1,3) nicht an. In diesem Zusammenhang zitiert Weigel einen der Grundtexte, in dem es heißt: „Auch in der Kirche können legitime Anschauungen und Lebensentwürfe sogar im Hinblick auf Kernüberzeugungen miteinander konkurrieren“. Sein Fazit: „Auf diese Weise führt der ,Katholizismus light' unweigerlich zu einem ,Katholizismus zero'“. DT/reg

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