Der amerikanische Kardinal Raymond Burke ruft Papst Franziskus in die Pflicht. In einem Interview mit „Catholic Action“ betont Burke jüngst, dass der Papst deutsche Bischöfe aus ihren Ämtern entlassen müsste, würden diese sich nicht korrigieren lassen und weiterhin die Irrlehren des Synodalen Weges verbreiten. Die Aufgabe der Kirche sei es, die Wahrheit über Heil und Erlösung zu vertiefen und zu verkünden, nicht, sie in Frage zu stellen. Genau dies würden die deutschen Bischöfe aber tun, so der Kardinal, der auch Gründer der Wallfahrtsstätte Our Lady of Guadalupe in La Crosse/Wisconsin ist.
Bischöfe führen Gläubige in die Häresie
Burke nimmt kein Blatt vor den Mund. Für ihn nehmen diejenigen Bischöfe in Deutschland, die sich gegen die Lehre der Kirche stellen, ihre Funktion als Hirten nicht wahr. Sie lassen, „die Herde im Stich“, würden die Lehre der Kirche an eine säkulare, gottlose Weltanschauung anpassen und die Gläubigen in die Häresie führen, sagt Burke. Dabei sei es vorrangige Aufgabe der Bischöfe, die Wahrheit des Glaubens klar und mutig zu verkünden und Menschen zu ermutigen, sie zu befolgen. Bei ihrer Bischofsweihe versprechen die Geistlichen unter anderem, dass sie der Lehre der Kirche treu sein und sie unverfälscht verkünden werden.
Die Bischöfe in Deutschland täten das Gegenteil, so Burke. Sie würden die Wahrheit des Glaubens in Frage stellen und die Menschen dazu bringen, dieser Lehre zu entsagen. Das sei „schockierend und beunruhigend". Burke betont, der Papst müsse gegen solche Bischofe entschieden vorgehen, denn die Gläubigen müssten wissen, „dass diese Bischöfe sie nicht im katholischen Glauben führen“. Der Großteil der deutschen Bischöfe sei im Begriff, die Kirche in eine Spaltung zu führen und damit zu wiederholen, was damals auch Martin Luther getan habe.
Papst muss Bischöfe korrigieren
Als "das Prinzip der Einheit in der Kirche“ per definitionem, sei es Aufgabe des Papstes, Bischöfe zu korrigieren, sie zur Rede zu stellen und sie aufzufordern, „den Irrlehren und auch den Positionen, die gegen die gesunde Disziplin der Kirche verstoßen, abzuschwören“, erklärte der Kardinal. Je länger er damit warte, desto schwieriger würde eine Zurechtweisung werden. Dennoch sei sie unausweichlich und notwendig, denn die Kirche müsse bei der Wahrheit bleiben. „Praktizierte Liebe ist nur in dem Maß möglich wie man die Wahrheit lebt“.
Burke gehört zu den bereits über 100 Unterzeichnern des Mahnbriefes, den amerikanische Bischöfe an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz geschickt haben. Sie hatten ihre Sorgen in Bezug auf Inhalte und das Prozedere des Synodalen Weges geäußert und die Gefahr eines Schismas angesprochen. DT/dsc
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.