Zwischenruf aus der Politik

Pantel: Synodaler Weg relativiert katholische Lehre

Politische Aufarbeitung statt geistig-geistlicher Erneuerung: Die langjährige CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel kritisiert den deutschen Reformprozess.
Sylvia Pantel, Geschäftsführerin der „Stiftung für Familienwerte“
Foto: via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Sylvia Pantel ist Geschäftsführerin der „Stiftung für Familienwerte“ und war von 2013 bis 2021 Bundestagsabgeordnete für die CDU.

Kritik am Synodalen Weg aus der Politik: Die langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel sieht in dem deutschen Reformprozess „eine Art politische Aufarbeitung anstelle einer geistig-geistlichen Erneuerung“. In einem Gastbeitrag für die „Tagespost“ bemängelt Pantel, die derzeit Geschäftsführerin der „Stiftung für Familienwerte“ ist, dass auf dem Synodalen Weg eine „weitere Auflösung von Traditionen und Werten sowie eine Relativierung der katholischen Lehre“ diskutiert werde.

Die falsche Antwort auf die Verbrechen des Missbrauchs

Dem stellt Pantel entgegen: „Wären die kirchliche Lehre und ihre Tradition inklusive der Sexualethik befolgt und deren Gebote nicht gröblichst und kriminell verletzt worden, so wäre keinem Menschen ein Unrecht angetan worden.“ Der Synodale Weg oder auch Aktivistengruppen wie etwa „Maria 2.0“ seien ihrer Ansicht nach „die falsche Antwort auf die Verbrechen des Missbrauchs“.

Lesen Sie auch:

Jene reformorientierten Aktivisten wollten Entwicklungen in die Wege leiten, so Pantel, „die nicht mehr Achtsamkeit im Umgang mit Sexualität und der Würde der Menschen, egal welchen Alters, einfordern, sondern vornehmlich der Kirche selbst massiv schaden“. Auch viele gläubige Katholiken hätten der Kirche bereits den Rücken gekehrt oder würden überlegen, „schweren Herzens aus dieser ,deutschen Amts-Kirche‘ auszutreten“. Denn sie seien nicht mehr bereit, „diesen deutschen Sonderweg, der ein Irrweg sei, weiter mitzugehen oder gar noch weiter mit zu finanzieren“.

Wenn die Weltkirche den Synodalen Weg, den Pantel als „Sonderweg der deutschen Amtskirche“ bezeichnet, nicht aufhalten und korrigieren könne, fürchte sie, „dass die katholische Kirche in Deutschland alsbald viele weitere und vor allem auch sehr treue und engagierte Mitglieder verlieren und der Glaube in Deutschland einen sehr ernsthaften und nachhaltigen Schaden über viele Generationen hinweg nehmen wird“.  DT/mlu

Was Sylvia Pantel zur Position der ZdK-Vorsitzenden zum Lebensschutz, zu den Verlautbarungen des BDKJ zur sexuellen Selbstbestimmung oder zu Bischof Overbecks familienpolitischen Standpunkten schreibt, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

Themen & Autoren
Vorabmeldung Reformprozesse Sylvia Pantel Synodaler Weg Weltkirche

Weitere Artikel

Wie ich meinen Weg in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche fand
25.01.2023, 07 Uhr
Annette Gerlach
Der Synodale Weg führt in die Irre, meint die langjährige CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel. Ein Zwischenruf aus der Politik.
02.02.2023, 09 Uhr
Sylvia Pantel

Kirche

Kölner Kardinal sagt im Verfahren gegen „Bild“-Zeitung aus – Entscheidung wird am 26. April verkündet.
29.03.2023, 17 Uhr
Regina Einig
In der 21. Folge des „Katechismus-Podcasts“ der „Tagespost“ geht Theologin und Bloggerin Margarete Strauss auf die Bedeutung des Alten Testamentes ein.
29.03.2023, 14 Uhr
Meldung
Der Rücktritt Bischof Bodes verdeutlicht die Lebenslüge des Synodalen Wegs. Denn der berührte nie den Kern des Problems.
29.03.2023, 11 Uhr
Guido Horst