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Nur wenige mit Begriff „Synodalität“ vertraut

Nicht einmal ein Viertel der Deutschen kennt den Begriff „Synodalität“, wie eine aktuelle Tagespost-Umfrage ergibt. Freikirchler stechen aus dem Ergebnis heraus.
Nicht einmal ein Viertel der Deutschen kennt den Begriff „Synodalität“
Foto: Maximilian von Lachner (Synodaler Weg / Maximilian von L) | Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Der Begriff ,Synodalität‘ sagt mir etwas.“

Knapp einem Viertel der Deutschen (23 Prozent) sagt der Begriff „Synodalität“ etwas. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Einer relativen Mehrheit von 42 Prozent ist der Begriff dagegen nicht vertraut. 31 Prozent sind sich nicht sicher, drei Prozent wollen keine Angabe machen. 

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Der Begriff ,Synodalität‘ sagt mir etwas.“ Vor allem Befragte in der Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren können mit dem Begriff wenig anfangen. Nur 19 Prozent von ihnen sagt er etwas. Von den 18- bis 29-Jährigen geben dagegen 29 Prozent an, dass ihnen „Synodalität“ ein Begriff ist. Auch bei den ältesten Befragten steigt der Wert wieder etwas an: So geben 24 Prozent der über 70-Jährigen an, dass ihnen der Begriff etwas sagt. 

50 Prozent der Freikirchler mit "Synodalität" vertraut

Auch bei den Befragten der großen christlichen Kirchen ist der Begriff „Synodalität“ kaum prominenter als im Durchschnitt. Von den katholischen Befragten geben 27 Prozent an, der Begriff sage ihnen etwas; 40 Prozent sagt er jedoch nichts. Von den Protestanten sind nur 23 Prozent mit dem Begriff vertraut, bei 40 Prozent ist das Gegenteil der Fall. Ein vollkommen anderes Bild ergibt sich bei Freikirchlern: Eine absolute Mehrheit von 50 Prozent gibt an, mit dem Begriff „Synodalität“ vertraut zu sein, bei 33 Prozent trifft das Gegenteil zu. Mit insgesamt 29 Prozent geben sogar muslimische Befragte häufiger an als Katholiken oder Protestanten, mit dem Begriff „Synodalität“ vertraut zu sein. 

Die Erhebung, für die 2.006 erwachsene Personen vom 17. bis 20. Februar befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Auf häufigsten geben überraschenderweise Wähler der FDP (33 Prozent) an, der Begriff „Synodalität“ sage ihnen etwas. Darauf folgen Wähler der Grünen mit 28 Prozent und Wähler der Union mit 26 Prozent. Darauf folgen Anhänger von SPD und Linkspartei mit jeweils 25 Prozent. Am seltensten geben Wähler der AfD (19 Prozent) an, mit dem Begriff „Synodalität“ vertraut zu sein.  DT/mlu

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