Kurienerzbischof Georg Gänswein, langjähriger Privatsekretär des verstorbenen Papstes Benedikt XVI., macht sich „ernsthafte Sorgen“ aufgrund des Synodalen Wegs in Deutschland. „Wenn der Synodale Weg seine erklärten Ziele unverändert weiterverfolgt, wird sich die römisch-katholische Kirche in Deutschland aus der Einheit der Weltkirche verabschieden“, erklärte Gänswein am Freitag im Gespräch mit der „Augsburger Allgemeinen“.
Vatikan machte deutlich, was "Sache ist"
Der Erzbischof verwies auf den „Ad-limina-Besuch“ der deutschen Bischöfe in Rom vom vergangenen November sowie den von drei Kardinälen verfassten, im Januar übermittelten Brief, den Papst Franziskus „ausdrücklich approbiert“ habe. Diesem sei sehr deutlich zu entnehmen gewesen, was „Sache ist“, so Gänswein. Die Mehrzahl der deutschen Bischöfe scheine das jedoch nicht wahrnehmen zu wollen.
Er sei „sehr gespannt“, so Gänswein, „was in dieser Woche bei der letzten Versammlung des Synodalen Weges verabschiedet wird“. Zudem sei er „überzeugt, dass bestimmte Ziele, die die Synodalversammlung anstrebt, nicht gesamtkirchlich gedeckt sind. Und das würde verheerende Folgen haben“.
Noch bis Samstag treffen sich die Mitglieder des Synodalen Wegs zu ihrer fünften und letzten Vollversammlung in Frankfurt. Nachdem am Donnerstag bereits die Handlungstexte zum priesterlichen Zölibat sowie zur heutigen priesterlichen Existenz mit großen Mehrheiten angenommen wurden, werden am Freitag intensivere Diskussionen erwartet. DT/mlu
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost umfassende Berichte, Hintergründe und Meinungen zur fünften Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt.