Die Staatsanwaltschaft Köln weitet ihre Ermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki aus. Anlass dafür ist Medienberichten zufolge die Anzeige einer Privatperson.
Gegenstand der Ermittlungen ist die Frage, ob Kardinal Woelki bei einer gerichtlichen Vernehmung am 28. März die Wahrheit gesagt hat. Der Kölner Erzbischof, der sich gegen Darstellungen der „Bild“-Zeitung juristisch wehrte, hatte im Verfahren gegen den Axel-Springer Verlag/die Bildzeitung ausgesagt, dass ihm bestimmte Inhalte eines von ihm unterschriebenen Briefs an den Präfekten der Glaubenskongregation bis zu diesem Tag nicht bekannt gewesen seien.
Erzbistum: Ergebnis der Untersuchungen abwarten
In dem Brief aus dem Jahr 2018 geht es um einen Priester, den Woelki befördert hatte. Woelki erklärt, das Schreiben in Auftrag gegeben zu haben und wehrt sich – auch in Form einer Eidesstattlichen Versicherung – gegen die Darstellung der „Bild“-Zeitung, der zufolge er bei dessen Beförderung im Jahr 2017 eine Polizeiwarnung vor einem Einsatz des Priesters in der Jugendarbeit sowie ein Gesprächsprotokoll mit Vorwürfen eines Mannes gekannt habe.
Wie Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn dieser Zeitung mitteilte, wurde die Strafanzeige aufgrund des Sachzusammenhangs mit dem bereits wegen des Vorwurfes der falschen Versicherung an Eides Statt anhängigen Verfahren verbunden.
Das Erzbistum Köln teilte am Dienstag mit, es gelte das Ergebnis der Untersuchungen abzuwarten: „Kardinal Woelki bleibt dabei, dass er die Dokumente, um die es im Verfahren geht, zum Zeitpunkt des Verfahrens nicht kannte. Auch an Einzelheiten eines Briefs an den Vatikan, der auf die betreffenden Dokumente Bezug nimmt, kann er sich nicht erinnern. Er unterstützt ausdrücklich die Aufklärung und Aufarbeitung des Sachverhalts durch die Staatsanwaltschaft.“ Zuletzt hatte Kardinal Woelki am 26. April ein Verfahren vor dem Landgericht Köln gegen Axel Springer/die Bildzeitung gewonnen. DT/KAP/KNA
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