Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Vor Landtagswahlen in Brandenburg

ZdK will nicht mit AfD reden

Die AfD sei mit christlichen Werten nicht kompatibel, so Marc Frings, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Er plädiert dafür, mehr in politische Bildung zu investieren.
ZdK-Generalsekreter Marc Frings
Foto: IMAGO/Paul-Philipp Braun (www.imago-images.de) | ZdK-Generalsekreter Marc Frings blickt mit Sorge auf die Landtagswahlen in Brandenburg.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sorgt sich nach den Wahrerfolgen der AfD in Thüringen und Sachsen um die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. In einem Interview mit dem Internetportal „domradio.de" sagte ZdK-Generalsekretär Marc Frings, die AfD sei „einfach nicht kompatibel“ mit christlichen Werten, weshalb das ZdK, das grundsätzlich den Kontakt mit Politikern sucht, Mitglieder der Partei auch nicht für große Bühnenveranstaltungen wie den Katholikentag einbinden könne, so Frings. Sollte es in Thüringen oder Sachsen zu einer Regierungsbeteiligung der AfD kommen, gelte für das ZdK: „Auf gar keinen Fall würden wir mit ihnen reden.“ 

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Gespräche könne es auch aus dem Grund nicht geben, weil man die AfD „in keiner einzigen Politikbranche“ satisfaktionsfähig erleben „und sie damit als Gesprächspartnerin aufwerten können“ würde. Das ZdK werbe „dafür, dass Deutschland ein buntes, demokratisches, vielfältiges Land bleibt“. 

„In politische Bildung investieren“

Mit „ähnlich großer Sorge" wie auf das Wahlergebnis in Thüringen blicke das ZdK nach Brandenburg, wo am 22. September Landtagswahlen anstehen. Das ZdK auf hoffe „ein deutliches Umdenken“ innerhalb der Bevölkerung, so Frings. Er erlebe in Brandenburg ähnlich wie in Thüringen und Sachsen, „dass sehr verschiedene Politikebenen zusammengerührt werden". Landespolitische Herausforderungen und Themen  stünden „am wenigsten"  im Mittelpunkt. Hier gelte es immer wieder, „in die politische Bildung zu investieren". Jeder Wähler müsse genau verstehen, „worüber man hier eigentlich abstimmt“.

Nicht ohne Grund sei das Thema des Katholikentags in Erfurt „Demokratie und Vielfalt" gewesen, das auch konkrete Hilfestellungen gegeben habe — etwa zu der Frage, „wie man damit umgeht, wenn sonntags bei einer Familienfeier auf einmal der Onkel anfängt mit rechtsradikalen Positionen um sich zu werfen“. Man müsse „sich immer wieder selber in der Rhetorik trainieren, um im öffentlichen Raum zu wissen, was man den sehr vereinfachten Aussagen der AfD, die populistisch und extremistisch sind, entgegnen kann“, so Frings.  DT/dsc

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