„Wir wollen keine Gegenhierarchie aufbauen“, betont Pater Stefan Pfluger, der seit 2019 deutscher Distriktoberer der Piusbrüder ist, im Gespräch mit dieser Zeitung. Pfluger unterstehen die 50 deutschen Priester der Vereinigung katholischer Traditionalisten, die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnend gegenüberstehen. Auf die Frage, ob die Piusbruderschaft schismatisch und nicht in voller Gemeinschaft mit Rom stehe, antwortete Pfluger, er habe noch nie von einem kirchlichen Würdeträger gehört, was genau den Piusbrüdern noch zur vollen Gemeinschaft fehle.
Von Rom wolle man sich nicht trennen: „Wir können nur betonen, dass wir uns als unter den Papst gestellt sehen“, so Pfluger, und weiter „Wir haben nur dann das Recht, den Gehorsam gegenüber dem Papst zu verletzen, wenn dies nötig ist, um den Dienst an Christus und der Kirche nicht zu verletzen“. Wenn der Papst anderes sage als seine Vorgänger, müsse man sich eben entscheiden: Im Fall der Piusbrüder für die Vorgänger. Der „Neuen Messe“ fehle vor allem der Charakter des Sühneopfers. Sie gereiche den Seelen darum zum Schaden. Trotz Sonderrolle möchten die Piusbrüder sich nicht zurückziehen, im Gegenteil: „Wie wollten wir dann Seelen zu Christus führen? Es ist unsere Aufgabe, der Stachel im Fleisch der Amtskirche zu sein, ein bisschen zu stören, einfach durch unsere Anwesenheit und missionarische Arbeit“, erklärt Pfluger. DT/elih
Pater Pfluger spricht im Interview auch über das Problem der Bischofsweihe und andere Herausforderungen der Bruderschaft. Lesen Sie den ganzen Artikel in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.










