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„Wir haben in unserer Katechese versagt“

Rom bleibt strikt: Der Apostolische Nuntius rügt die deutschen Bischöfe und bekräftigt das Verbot der Frauenweihe.
Vollversammlung Deutschen Bischofskonferenz
Foto: ULMER via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Im Hinblick auf die von Rom untersagte Bildung eines Synodalen Rats bekräftigte der Nuntius das Verbot, das drei Kurienkardinäle im Januar mit ausdrücklicher Billigung von Papst Franziskus schriftlich ausgesprochen ...

Zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Dresden hat der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, die unveränderte Gültigkeit des Schreibens „Ordinatio sacerdotalis“ bekräftigt, in dem Papst Johannes Paul II. 1994 der Zulassung von Frauen zur Priesterweihe eine Absage erteilt hat. Papst Franziskus wünsche eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Verwaltung der Kirche, so der Nuntius.

Nuntius bekräftigt Verbot eines Synodalen Rats

Er beschrieb das Kirchenbild des Papstes mit drei Prinzipien, von denen zwei theologischer Natur seien und eines administrativer Natur: „Das petrinische Prinzip steht für die Dimension des Weiheamtes, aber die Kirche kann nicht nur damit funktionieren. Das marianische Prinzip, das ist das der bräutlichen Kirche, der Kirche als Braut, der Kirche als Frau. Und dann gibt es das Prinzip der Administration, das nicht theologisch ist.“ Das petrinische Prinzip biete keinen Raum für den ordinierten Dienst der Frau.

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In Anspielung auf das marianische Prinzip unterstrich Erzbischof Eterović: „Die Frau ist mehr, sie ist der Kirche ähnlicher, die Frau und Mutter ist. Ich denke, dass wir allzu oft in unserer Katechese versagt haben, wenn wir diese Aspekte erklärt haben. Wir haben uns bei der Erklärung zu sehr auf das Verwaltungsprinzip verlassen, was auf Dauer nicht funktioniert.“ Dass Frauen keine sakramentalen Weiheämter innehätten, sei kein Mangel. Ihr Platz sei ein viel wichtigerer, „und das müssen wir noch katechetisch im Sinn des marianischen Prinzips entwickeln.“

Im Hinblick auf die von Rom untersagte Bildung eines Synodalen Rats bekräftigte der Nuntius das Verbot, das drei Kurienkardinäle im Januar mit ausdrücklicher Billigung von Papst Franziskus schriftlich ausgesprochen hatten. „Ich wurde deshalb von Amts wegen beauftragt zu präzisieren, dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann“, erklärte Erzbischof Eterović.

Synodalität ist Frage des Geistes

Synodalität in der Kirche sei mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen. Anstatt neue Einrichtungen mit dem Risiko einer weiteren Zunahme an Bürokratie zu gründen, sei es geboten, die bereits bestehenden diözesanen Gremien im synodalen Geist zu beleben, so den Priesterrat, das Konsultorenkollegium, den Pastoralrat oder den Rat für die wirtschaftlichen Angelegenheiten. Dies sei auch der Tenor des Schreibens der drei Kardinäle.

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Regina Einig Erzbischöfe Johannes Paul II. Kurienkardinäle Nikola Eterović Papst Franziskus

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