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Voderholzer: Bedeutung von Frauen in der Kirche nicht geschmälert

Jesus habe sich über viele gesellschaftliche Schranken hinweggesetzt und einen ganz unbefangenen Umgang mit Frauen gepflegt, so der Regensburger Bischof. Umso mehr müsse es daher zu denken geben, dass er ausschließlich Männer als Apostel berufen hat.
Bischof Voderholzer zum Weiheamt
Foto: dpa | Neben Maria habe es im Umfeld Jesu etliche Frauen gegeben, die ihm folgten und ihn unterstützten, so Bischof Voderholzer.

Der Regensburger Bischöfe Rudolf Voderholzer betont, dass er in der Ablehnung der Frauenweihe in der katholischen Kirche keine Diskriminierung der Frau sehe. Von Anfang an habe „die Zuordnung des geistlichen Dienstamtes mit seiner seinsmäßigen Aufgabe der Christusrepräsentation“ die Bedeutung von Frauen in der Kirche nicht geschmälert. So äußerte sich Voderholzer am Sonntag in seiner Predigt in der Regensburger Basilika St. Emmeram zur Eröffnung der Wolfgangswoche.

Geistliches Dienstamt ist Darstellung einer Seinswirklichkeit

Neben Maria habe es im Umfeld Jesu etliche Frauen gegeben, die ihm folgten und ihn unterstützten, so der Bischöfe weiter. „Und die vor allem am Karfreitag viel mutiger und treuer zu ihm standen als die Männer“. Jesus habe sich über viele gesellschaftliche Schranken hinweggesetzt und einen ganz unbefangenen Umgang mit Frauen gepflegt. „Wir wissen, wie ihm das nicht nur einmal zum Vorwurf gemacht wurde.“ Umso mehr müsse es daher zu denken geben, dass er ausschließlich Männer als Apostel berufen hat, so Voderholzer. „Sie sollten ihn in besonderer Weise vergegenwärtigen: Wer euch hört, hört mich. Wer auch aufnimmt mich auf und den, der mich gesandt hat“

Zudem betonte Voderholzer, dass es beim geistlichen Dienstamt nicht zuerst um eine Funktion gehe, die beliebig ersetzbar wäre, „sondern um die Darstellung einer Seinswirklichkeit“. Die Kirche sei keine Gewerkschaft oder Partei, „und auch nicht ein (gar noch monarchisches) Staatswesen, das im letzten nur eine irdische Wirklichkeit ist, eigene Zwecke und Ziele verfolgt und von gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten vertreten wird“.

"Es geht zuallererst um das Zeugnis.
Petrus als exemplarischer Jünger
bekennt Jesus als den Messias Gottes"
Rudolf Voderholzer, Regensburger Bischöfe

Im Blick auf das geistliche Dienstamt schärfe das heutige Evangelium ein: „Es geht zuallererst um das Zeugnis. Petrus als exemplarischer Jünger bekennt Jesus als den Messias Gottes.“ Das Einstehen für den Glauben und das Bekennen des Glaubens an den gekreuzigt-auferstandenen Herrn sei erste und wichtigste Aufgabe, so Voderholzer. „Dass dies nicht unbedingt der Selbstverwirklichung dient und einem nicht in erster Linie Beifall und gesellschaftlichen Ruhm einbringt, dafür gibt es tagtäglich Beispiele.“

Im Bistum Regensburg werden die ganze Woche lang Gottesdienste zu Ehren des heiligen Wolfgangs gefeiert. Die Woche mündet in eine Feier der Priesterweihe. Am 29. Juni wird Bischof Voderholzer im Dom St. Peter sechs Männer weihen.

DT/mlu

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